Vorsicht! Die Zecken- und Mückenplage naht …

und am 06.04.2017

Mücke
Es ist so ein schöner Frühling, richtig zum Genießen! Wer jetzt mit Hund und Pferd unterwegs ist, im Wald oder auf der Koppel, stellt aber fest, dass nun die Zecken und Mücken kommen. Warum gibt es Zecken und Mücken überhaupt und was bewirken sie? Was kann man tun, damit die eigenen Tiere nicht so belastet werden?

Inhaltsverzeichnis

Zecken und Mücken sind …

Zecken und Mücken sind blutsaugende Ektoparasiten der Tiere („ekto“ heißt, dass sie außen an der Oberfläche sitzen) . Zusätzlich zu ihrem Lebensinhalt, sich mit Blut vollzusaufen und fortzupflanzen, haben Sie eine Trägerfunktion, denn sie übertragen Viren, Bakterien, Pilze, Fadenwürmer und tierische einzellige Lebewesen auf Menschen und Tiere. Zecken-und Mückenbefall löst manchmal allergische Reaktionen aus und kann Entzündungen am Einstichort und systemische Erkrankungen auslösen. Bei Zecken zum Beispiel Babesiose, Ehrlichose, Borreliose, FSME, etc. und bei Mücken Dengue, Zika, Malaria, Virusenzephalitis, usw.

Im Zuge der Evolution haben sich Zecken und Mücken nicht nur an Ihre Wirte (Tiere, Menschen) angepasst, sondern auch an ihren Lebensraum. Von den Tropen bis in den nördlichen Polarkreis gibt es sie mittlerweile. Über Haustiere werden Zecken auch in andere Länder verschleppt. Mücken bzw. Mückeneier- oder Larven werden zum Beispiel in Schiffen transportiert und kommen dann zu uns nach Europa, weil sie alte Fässer oder Autoreifen mit Wasserinhalt als Eiablage nutzen. So wandern auch außergewöhnliche Krankheiten aus fernen Ländern zu uns nach Europa und können sich hier bei uns verbreiten.

Das klingt alles erst mal ziemlich beängstigend, aber:

Mücken und Zecken nehmen in unserem Ökosystem auch noch wichtige und vielschichtige Funktionen ein. Sie dienen vielen anderen Tierarten als Nahrungsmittel und sorgen somit auch für die Arterhaltung. Sie sorgen außerdem für ein natürliches Gleichgewicht in unserem Ökosystem, schwache Tiere in der Wildbahn können durch starken Zecken-und Mückenbefall sterben, so bleibt die Art erhalten die ganz besonders robust und gesund ist und deren Gene werden dann immer weiter vererbt und der Reproduktionserfolg von stabilen und gesunden Tieren ist gewährleistet.


Warum werden Pferde unterschiedlich stark von Parasiten angefallen?

Unserer Erfahrung nach gibt es mehrerer Faktoren, die bestimmen, wie häufig Pferde von Zecken und Mücken angefallen werden: Zum einen hängt es von den individuellen Ausdünstungen der einzelnen Pferde ab. Darüber hinaus spielen das Immunsystem und der Stoffwechsel dabei eine wichtige Rolle. Pferde mit einem kräftigen Immunsystem und einem aktiven Stoffwechsel werden seltener von Zecken und Mücken angefallen, als Pferde die ein schwaches Immunsystem und einen langsameren Stoffwechsel haben. Man kann zum Beispiel beobachten, dass Pferde mit besonders empfindlicher Haut, etwa mit Sommerekzem oder Mauke, häufiger von Mücken angefallen werden. Auch Pferde mit Cushing, EMS und ähnlichen Erkrankungen werden besonders oft von Zecken und Mücken belästigt, hingegen werden gesunde Pferde seltener gestochen.

Füttern bei Mücken- und Zeckenbefall

Reiter und Pferdebesitzer, die ihre Tiere schützen wollen, können dies in Maßen durch die Anpassung der Fütterung erreichen. Hier geht es vor allem darum, das Tier etwas weniger attraktiv für die Blutsauer zu machen.

Bierhefe kann während der Zecken-und Mückenzeit ein bisschen helfen, da sie das Hautmilieu zeckenunfreundlicher werden lässt. Bierhefe enthält B-Vitamine, Zink und Selen und andere wichtige Stoffe, die für eine intakte Haut sehr wichtig sind. Zudem wirkt Bierhefe als Prebiotikum: das bedeutet, die guten verdauungsfördernden Bakterien im Darm benötigen die Bierhefe als Futter, damit sie sich vermehren können.

Knoblauch, welcher Schwefel enthält, kann zusätzlich verfüttert werden, da der Schwefel über die Haut wieder ausgedünstet wird und Mücken dies nicht mögen.

Kräuter, die den Hautstoffwechsel anregen, können als zusätzliche Unterstützung gegen Zecken und Mücken gegeben werden. Durch die Aktivierung des Hautstoffwechsels sind Pferde etwas weniger attraktiv für die saugenden Parasiten und auch Hautentzündungen fallen deutlich geringer aus, falls das Tier doch mal gestochen wird.

Öle zur Pflege der Haut

Äußerlich kann man gegen die Zecken- und Mückenabwehr spezielle ätherische Öle verwenden, zum Beispiel ätherisches Lavendelöl oder ätherisches Teebaumöl, da Mücken deren Geruch nicht ausstehen können. Weil ätherische Öle leicht flüchtig sind, sollten diese immer mit einem Paraffinöl vermengt werden, damit die abwehrende Wirkung länger anhält. Ätherische Öle sind sehr starke Konzentrate und werden mit Paraffinöl verdünnt in folgendem Verhältnis: Auf 1 Liter Paraffinöl, Paraffinfett oder Melkfett gibt man circa 30 ml ätherisches Öl. Wir verwenden Melkfett oder flüssiges Paraffinöl (zum Beispiel Paraffinum Liquidum aus der Apotheke). Pflanzenöl sollte bei Hitze nicht angewendet werden, da es sich durch die Sonnenbestrahlung auf der Haut zu stark erhitzt und außerdem zu deutlichen Verklebungen der Haut, des Haarkleides, der Mähne und dem Schweif führt. Dadurch kann sich das Hautbild der Pferde verschlechtern.

Solch eine Ölmischung wird nur am Euter, Schlauch, Unterbauch, Brust, Gesicht, Ohren, Mähnenkamm, Achseln und Schweifrübe aufgetragen, eben dort wo diese kleinen, fiesen Kriebelmücken sitzen. Auf einen großen feuchten Schwamm oder einem gut angefeuchteten Waschlappen kann man ein bis zwei Eßl. voll Ölmischung aufspritzen. Damit kann man das Pferd einmal am Tag einreiben und so das Tier bei Weide- oder Paddockhaltung zusätzlichen schützen.

Daraus folgen die Deganius Tipps

Leider gibt es keinen hundertprozentigen Schutz gegen Zecken und Mücken. Mit dem richtigen Fütterungsmanagement und einer guten Pflege der Haut kann man den Befall jedoch deutlich einschränken und auch Hautentzündungen können dadurch erheblich reduziert werden.

Zur täglichen Gabe für das Futter

Sommerschön Basis: Die Deganius Kräutermischung für einen aktiven und gesunden Hautstoffwechsel, besonders für Pferde mit empfindlicher Haut während der Zecken- und Mückenzeit im Frühling. Auch für Sommerekzemer ist diese Kräutermischung sehr gut geeignet. Sommerschön-Basis enthält Zinnkraut, Labkraut, Hagebutten, Brennnessel, Mariendistelkraut und Klettenwurzel und wird mindestens sechs Wochen lang gegeben (einmal täglich 10 Gramm Kräuter pro 100 kg Körpergewicht). Es kann problemlos zusammen mit Bierhefe und Knoblauch verfüttert werden.

BT-Bierhefe: Für ein gesundes Hautmilieu, gegen Mücken und Zecken. Sollte mindestens 6 Wochen verfüttert werden (einmal täglich mindestens 10 Gramm Bierhefe pro 100 kg Körpergewicht).

Knoblauch: Enthält viel Schwefel, ist blutreinigend und kann zusätzlich zur Mückenabwehr gegeben werden. Sechs Wochen lang füttern, gerne auch länger, falls der Bedarf besteht. Pro Tag sechs Gramm Knoblauch pro 100 kg Körpergewicht geben.

Für die äußerliche Pflege der Haut

Teebaumöl: Konzentriert, antibakteriell und stark riechend. Zecken und Mücken mögen diesen Geruch nicht. Sollte immer gut verdünnt werden. Nicht für die empfindliche Haut geeignet und nicht für die empfindsame Hundenase.

Deganius Bremsenschreck: Ein Konzentrat, deshalb gut mit flüssigem Paraffinöl oder Melkfett vermengen (wie oben beschrieben). Auch gut zum Aufsprühen geeignet. Nicht für extrem empfindliche Haut geeignet, nichts für die Hundenase!

Lavendelöl: Konzentriert, wehrt Mücken ab und ist sehr hautpflegend, besonders sanft zu empfindlicher Haut, manche Hunde tolerieren den Geruch, Pferde mögen den Geruch.

Melkfett: Gut haftendes Paraffinöl in pastöser Form. Ideal zum Auftragen, wenn’s draußen etwas wärmer ist. Gute Alternative zum flüssigen Paraffinöl aus der Apotheke.

Zeckenfix: Zum Herausdrehen der Zecken, falls trotz all unserer Bemühungen doch mal eine Zecke ihr Ziel gefunden hat.

Bildquellen

  • Mücke: Fotolia_118628653

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