Der Deganius Blog

Wussten Sie schon? Die Haut ist das schwerste und größte Organ des Pferdes. Sie bietet dem Körper Schutz vor Regen, Wind, Kälte und Sonne. Wenn die Haut in gutem Zustand ist, werden eindringende Viren, Bakterien, Pilze und andere krankmachende Stoffe erkannt und dank der intakten Hautbarriere abgewehrt.

Das Sommerekzem ist eine entzündliche, allergische Hauterkrankung. Ein Pferd mit Sommerekzem hat einen genetisch bedingten Hautbarriere-Defekt, der die Haut durchlässiger macht. In der Haut sind Zellen des körpereigenen Abwehrsystems und durch die Barrierestörung kommen sie leichter mit Allergieauslösern von außen in Kontakt. Das kann zu einer überschießenden Reaktion der Haut führen. Dadurch ist die Haut insgesamt anfälliger, empfindlicher und reagiert deshalb häufig mit Schwellung, Schuppung, Juckreiz und Rötung, wenn Kriebelmücken im Anmarsch sind. Zusätzlich treten manchmal tränende Augen, struppiges und glanzloses Fell und außerdem Nervosität auf.

Ursachen für das Sommerekzem

Meistens gibt es mehrere Gründe, weshalb das Sommerekzem ausbricht. Nicht nur die Genetik des Pferdes ist für diese allergische Erkrankung verantwortlich, es gibt noch weitere Auslöser:

• Regelmässige Gabe von Cortison oder Antibiotika und dadurch geschwächte Immunabwehr
• Massiver Befall durch Kriebelmücken an Teichen beziehungsweise Fischweihern
• Stoffwechselentgleisungen im Organismus des Pferdes
• Übermäßig Eiweiß oder Stärke in der Fütterung
• Übersäuerung des Organismus durch hohe Mengen Getreide oder Silage
• Leber- und Nierenbelastungen durch Umweltschadstoffe
• Chronische Darmstörungen und dadurch resultierender Vitamin- und Mineralienmangel
• Übermaß an synthetischen Vitaminen A, D, E durch herkömmliches Mineralfutter
• Mangel an Calcium, Zink, Kupfer, Selen oder B-Vitaminen
• Emotionaler Stress in der Herde, zu wenig Platz, kaum Koppelgang, fehlende Bewegung

An den oben genannten Beispielen kann man erkennen, dass Pferde mit Sommerekzem trotz genetischer Disposition eine deutliche Besserung der Symptomatik erfahren können, wenn Ursachen erkannt und wenigstens teilweise abgestellt werden. Denn laut neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen der Epigenetik müssen genetische Erkrankungen nicht zwingend ausbrechen, wenn die Umwelt des Lebewesens einigermaßen stimmig ist. Heutzutage wissen wir, dass sich ein Gen an- oder abschalten lässt, es kann also durch Umwelteinflüsse ruhiggestellt oder aktiviert werden.

Die Kräuterfütterung des Sommerekzemers

Wenn keine Allergien gegen spezielle Kräuter vorliegen, können Kräuter beim Sommerekzem zur Unterstützung der Haut eingesetzt werden. So kann die gesunde Funktion von Leber und Nieren angeregt und die Hautbarriere gestärkt werden. Hier bieten sich Mariendistelkraut, Labkraut, Klettenwurzel, Hagebutten und Zinnkraut an. Viele dieser Kräuter unterstützen den Hautstoffwechsel und liefern zusätzliche Vitalstoffe für die gesunde Haut: Kieselsäure, Schwefel, spezielle ätherische Öle, Vitamine und vieles mehr.


Welche Kräuter sollen vermieden werden

Kräuter zur Anregung oder Aktivierung des Immunsystems sollten an Sommerekzemer vorsichtshalber nicht verfüttert werden. Denn das Immunsystem eines Sommerekzemers ist schon überangeregt und daher werden üblicherweise eher immundämpfende oder immunmodulierende Medikamente oder Kräuter eingesetzt. Nicht verfüttert werden sollten Sonnenhut (Echinacea), Taigawurzel (Eleuterococcus), Mistel, Thuja, Wasserdost und andere immunanregende Kräuter.

Die äußerliche Pflege der Haut bei Mückenbefall

Verdünntes ätherisches Lavendelöl oder Lavandinöl sollten zur äußerlichen Pflege der empfindlichen Haut verwendet werden. Diese ätherischen Öle beruhigen die Haut, Mücken mögen sie nicht, sie sind gut bei Juckreiz und brennen nicht auf offenen Wunden. Wenn es heiß ist, sollte die ätherischen Öle nicht mit fetten Pflanzenölen vermengt und aufgetragen werden. Dies würde die Haut zu stark verkleben und dadurch weiter schädigen. Empfehlenswert ist eigentlich immer die Verdünnung mit reinem Paraffinöl.

Wenn die Augen betroffen sind

Bei entzündeten, tränenden, geröteten und geschwollenen Augen wird traditionell Augentrost (Euphrasia officinale) in Form von Augentropfen verwendet. In der Apotheke erhält man Augentrost in den Potenzen (Verdünnungen) D1 bis D3. Höhere Potenzen enthalten wenig bis keine Wirkstoffe. Auch zur innerlichen Einnahme kann zusätzlich Augentrost in Form von Milchzuckertabletten (D1 bis D3) zur Unterstützung gegeben werden. Pro Tag werden 1,5 Tabletten pro 100 kg Körpergewicht gefüttert. Sie werden etwa vier Wochen lang verabreicht.

Wenn Verfärbungen oder Eintrübungen im Auge zu sehen sind, ist das ein Hinweis auf andere Augenerkrankungen, dann bitte möglichst schnell einen Tierarzt rufen!

Die Deganius Empfehlungen für Pferde mit Sommerekzem

Sommerschön Basis

Die Kräutermischung Sommerschön Basis wurde speziell entwickelt, um den gesunden Hautstoffwechsel zu unterstützen und dadurch die Haut zu entlasten. Sie enthält Zinnkraut, Labkraut, Hagebutten, Mariendistelkraut, Klettenwurzel und Brennessel. Sie kann verwendet werden bei Neigung zu Juckreiz, Schuppen und geröteter Haut. Bitte täglich zehn Gramm pro 100 kg Körpergewicht füttern, mindestens sechs Wochen lang. Sie kann vom Frühling bis Herbst duchgängig gefüttert werden, ist sehr schmackhaft und gut verträglich für alle Pferderassen, Esel, Ziegen und Schafe.

Sommerschön Minerale

Zur Mineralienversorgung für Ekzemer ist Sommerschön Minerale bestens geeignet, denn es enthält bewusst keine zugesetzten synthetischen Vitamine. Sommerschön Minerale enthält Gesteinsmehl, inaktive Biertreber-Bierhefe und ganz wenig Seetang. Einmal täglich bitte 20 Gramm pro 100 kg Körpergewicht füttern. Es kann während der Frühlings- und Sommerzeit oder auch ganzjährig gefüttert werden. Dann ist ein zusätzliches Mineralfutter nicht mehr notwendig. Bei starkem Selen- oder Zinkmangel muss manchmal extra Selen oder Zink als Einzelsubstanz zusätzlich gegeben werden. Hier kann eine Blutuntersuchung durch den Tierarzt Aufschluss geben.

Sommerschön Akut

Sommerschön Akut kann für circa 14 Tage gegeben werden, wenn Schwellungen und Rötungen der Haut zu sehen sind. Es beruhigt die Haut sehr schnell. Bitte einmal täglich 30 Gramm Sommerschön Akut pro 100 kg Körpergewicht füttern. Sommerschön Akut sollte nicht dauerhaft verabreicht werden. Es kann alleine oder zusammen mit Sommerschön Basis gefüttert werden.

Ätherisches Lavendelöl oder Lavandinöl

Lavandinöl

Verdünntes ätherisches Lavendelöl oder Lavandinöl kann zur äußerlichen Pflege der empfindlichen Haut angewendet werden. Beide beruhigen die Haut und Mücken mögen sie nicht. Sie sind mit reinem Paraffinöl verdünnbar. Bitte während der Sommerzeit nicht mit fetten Pflanzenölen (Olivenöl, Kokosöl, Sonnenblumenöl, usw.) verdünnen. Das führt nämlich zu verstärkten Hautreizungen. Im Winter hingegen kann man die fetten Pflanzenöle zum Verdünnen der ätherischen Öle verwenden.

Paraffinöl

Paraffinöl wird auch Paraffinum Liquidum genannt. Es dient als Einreibemittel und auch als Verdünnungsmittel für ätherische Öle, insbesondere bei empfindlicher Haut. Bei Mückenanflug ist es gut geeignet, da es auf der Haut haftet, die dadurch von Mücken nicht mehr sonderlich attraktiv gefunden wird. Bei Sommerhitze verklebt es nicht Haut und Fell und daher ist es besonders zu empfehlen.

Video zum Thema Sommerekzem

Ein Deganius Video auf Youtube: