Das übersäuerte Pferd
Christa Malcher und Christof Thalhofer am 03.02.2024
Übersäuerung (Azidose) ist ein Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes im Körper des Pferdes. Wenn im Körper zu viel Säure enthalten ist, spricht man von einem gestörten Säure-Basen-Haushalt und von Übersäuerung. Ein übersäuertes Pferd wirkt von außen müde, antriebsarm und energielos. Bei einem Säureüberschuß sind die Lunge, die Nieren, der Dünndarm und die Haut überlastet. Man riecht einen stechend scharfen Uringeruch, außerdem ist der Körpergeruch deutlich säuerlich.
Es sind viele Organe daran beteiligt, den Säure-Basen-Haushalt in Balance zu halten. Dabei helfen bei der Regulation die Nieren, die Verdauung, die Hormonproduktion, die Atmung, die Haut und der Kreislauf. Dadurch wird der pH-Wert im Körper im Gleichgewicht gehalten. Der pH-Wert des Blutes sollte im basischen Bereich bei etwa 7,4 liegen, damit das Pferd gesund bleibt.
Warum ist das Pferd übersäuert?
Zu viel Säure gelangt in den Körper durch jahrelange säurehaltige Fütterung und durch zu wenig basisch wirksame Mineralien. Auch andere Faktoren können Säureüberschuß im Körper begünstigen, zum Beispiel Stress: regelmäßige Angst des Pferdes, Depression, große Unruhe im Stall oder zu wenig Bewegung an frischer Luft.
Der Körper versucht dann, die entstandenen Säuren zu neutralisieren und lagert sie im Bindegewebe ein. Auch in die Nieren und die Blase werden diese Säuren in Form von Kristallen gepackt, wenn der Körper es nicht schafft, sie alle zu entfernen. Krankheiten der Haut (Mauke, Raspe, Sommerekzem), der Muskulatur, der Gelenke, des Magen-Darm-Traktes und auch allergische Erkrankungen können durch zu viel Säure im Körper gefördert werden.
Die basische Fütterung des Pferdes
Bei der Fütterung ist zu beachten, dass das Calcium-Phosphor-Verhältnis im Gleichgewicht steht: Ungefähr zwei Teile Calcium und ein Teil Phosphor sind in der Ernährung des Pferdes wichtig.
Basenbildend sind Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium und Eisen. Säurebildend sind Phosphor, Jod, Chlor und Schwefel.
Die basische Ernährung fördert die Knochendichte und sorgt für gute Knochenstabilität, für kräftige und elastische Muskulatur, für gesunde Nieren und reine schöne Haut.
Basenbildend sind unter anderem:
- Kräuter und Früchte
- gutes, staubarmes Heu
- Futterkalk, Dolomit Magnesiumkalk
- Mineralfutter mit Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium und Eisen
- Cobs aus Luzerne, Heu, Esparsette, Rübenschnitzeln
- Sonnenblumenkerne
- Äpfel
- Karotten
- Kohlrabi
- Rote Beete
- Topinambur
- Bananen
- weiße Rüben
- Apfelessig
- kaltgepresste Öle
- Algen
- Mais (ist neutral bis leicht basisch)
Säurebildend sind zum Beispiel:
- Hafer, Gerste, Weizen, Roggen, Buchweizen, Dinkel
- Hirse (ist leicht sauer bis neutral)
- Kürbiskerne (schwach sauer bis neutral)
- Jede Art von Silage
- Heulage
Beispiele der richtigen Fütterungsweise
Beispiel Freizeitpferd
Ein Freizeit-Pferd mit 500 Kilo erhält täglich 7,5 Kilo Heu und 4 Kilo Hafer. Hier kann man davon ausgehen, dass das Pferd nach wenigen Jahren übersäuert ist.
Erhält dieses Pferd pro Tag 10 Kilo Heu und 1 Kilo Hafer, so ist der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht. Zum Hafer könnte man als Ausgleich noch ein wenig Dolomit Magnesiumkalk oder ein Basis-Mineralfutter geben.
Sportpferde oder Kutschpferde die extrem viel Leistung erbringen müssen, dürfen tendenziell ein klein wenig mehr Hafer erhalten als reine Freizeitpferde. Dann ist der Säure-Basen-Haushalt immer noch in Balance.
Beispiel Schulpferd
Das Pferd wiegt circa 350 Kilo und wird täglich im Schulbetrieb eingesetzt. Es erhält pro Tag 7 Kilo Silage und 2,5 Kilo Hafer.
Ein deutlicher Fall von Übersäuerung. Falls statt der Silage kein Heu zu besorgen ist, kann man täglich zur Silage anstatt Hafer 1,5 Kilo eingeweichte Luzernecobs, mindestens 1,5 Kilo eingeweichte Heucobs und basischen Dolomit Magnesiumkalk (oder ein Basis-Mineralfutter) und entsprechende Kräuter zum Futter geben. Dies würde einen Ausgleich zur stark säurebildenden Silage herstellen.
Die Deganius Empfehlungen
Deganius Sommerschön Basis: Kräutermischung für die Nieren und gesunde Haut
Übersäuerung stresst die Nieren, weil sie mehr filtern müssen und dadurch stärker belastet werden. Damit die aufgenommenen Säuren im Körper besser über die Nieren nach außen geleitet werden, kann Deganius Sommerschön Basis gefüttert werden. Darin sind auch Leberkräuter enthalten. Zusätzlich wird die empfindliche Haut durch diese Kräutergabe entlastet und von innen gestärkt.
Deganius Vitaminspende: Basische Wurzeln, Blätter und Früchte
Die Deganius Vitaminspende ist eine Mischung aus basischen Zutaten. Sie enthält nichts außer basische Wurzeln, Früchte und Blätter. Sie wertet phosphorhaltiges Getreide auf. Wie der Name schon sagt, ist die Vitaminspende ein Vitaminlieferant und daher besonders im Winter zu empfehlen.
Dolomit Magnesiumkalk
Dieses gemahlene Gestein enthält viel Calcium und Magnesium und ist daher basisch. Dolomit hat einen pH-Wert von 8,15. Es enthält 58,8 Prozent basisch wirksame Stoffe.
Salvana Pferdemineral
Im Salvana Pferdemineral sind basische Mineralien enthalten. Wer noch kein Basis-Mineralfutter an Pferde füttert, kann sich von diesem Mineralfutter überzeugen lassen.
Kräutermischung für den Darm: Magen&Darm
Bei Übersäuerung kann manchmal Kotwasser oder Durchfall auftreten. Dann wird zur Unterstützung Magen&Darm gefüttert. Es enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherische Öle für die geregelte Verdauung.
Kräutermischungen für die Atemwege: Atemwohl und Atemwohl Zwei
Deganius Atemwohl kann zur Stärkung der Atemwege gefüttert werden, wenn bei Übersäuerung Husten auftritt. Pferde können dann besser durchatmen.
Als Alternative bietet sich Deganius Atemwohl Zwei an. Diese Kräutermischung sorgt für befreite Atmung bei empfindlichen Atemwegen.
Einzelkräuter für die Atemwege
Paar Einzelkräuter Bild
Wer möchte, kann auch eine einzelne Pflanze zur Unterstützung der Atmung füttern. Bewährt haben sich Knoblauch, Fenchel, Eibisch, Oreganum, Andorn, Benediktenkraut, Süßholzwurzel, Eukalyptusblätter, Pfefferminzblätter, Vogelknöterich und Schafgarbe.