Nieren und Harnwege des Pferdes unterstützen

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Die Goldrute ist ein klassisches Nierenkraut für Pferde

Die Goldrute ist ein klassisches Nierenkraut für Pferde

Schon gewusst? Nicht nur kalte, feuchte Zugluft kann die Nieren des Pferdes schwächen, sondern auch zu große Mengen Mineralfutter, Eiweiß, Luzernecobs oder Algen in Wassertonnen. Auch andere Ursachen kommen hierfür in Frage. Was man dagegen tun kann und wie man Ursachen auf die Schliche kommt, beschreiben wir hier im Deganius Blog.

Die Nieren sind Entgiftungsorgane des Pferdes. Sie reinigen das Blut und leiten Giftstoffe über den Urin aus. Sie regulieren im Körper des Pferdes den Säure-Basen-Haushalt, den Wasserhaushalt, den Elektrolytspiegel, den Blutdruck, das Blutvolumen, den Blutzucker- und Aminosäurespiegel und vieles mehr. Zum gesamten Harnwegssystem des Pferdes gehören die Nieren, Harnleiter, Blase und Harnröhre.

Weil Pferde unterschiedlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, sollten die Nieren der Pferde gut gepflegt werden. Denn die Regenerationskraft der Nieren ist nur schwach ausgeprägt. Die Nieren können überlastet werden, wenn viele Abfallprodukte des Stoffwechsels im Körper des Pferdes sind. Werden jene schlecht ausgeschieden, ist der gesamte Organismus des Pferdes von einer schleichenden Vergiftung betroffen.

Wie zeigt sich eine Nieren- und Harnwegserkrankung?

Bei einer Nieren- beziehungsweise Harnwegserkrankung kann es sein, dass das betroffene Pferd häufig uriniert und sichbar presst. Der normalerweise gelbliche Harn kann aussehen wie Wasser, oder wirkt andererseits trüb, bräunlich oder rötlich. Harnabsatz in dünnem Strahl oder mehrfaches Ausfahren des Schlauches sind manchmal auch zu sehen. Man beobachtet hin und wieder wenig Abgang von Urin (Harnverhaltung). Müdigkeit, vermehrte Wasseraufnahme, Kolik mit Rückenverkrümmung, schlechter Appetit, wechselnder Durchfall und Abmagerung können ebenfalls auftreten. Wassereinlagerungen an Unterbauch und Unterbrust entstehen erst, wenn die Nierenerkrankung schon stark fortgeschritten ist. Natürlich treten nicht alle Symptome auf einmal auf. Meist kann man als Pferdehalter zwei bis vier der genannten Symptome erkennen. Dann sollte man sofort den Tierarzt rufen. Denn Nierenstörungen oder Harnwegserkrankungen können sehr schnell verschleppt werden und in ein chronisches Stadium übergehen.

Symptome beim Urinieren und Krankheiten

Symptom Krankheit
Urin dunkelrot bis schwarz, wird unter Stöhnen herausgelassen Schwarze Harnwinde (Feiertagskrankheit, Kreuzverschlag)
Harnabsatz deutlich verringert Erkrankung des Herzens
Häufiges Absetzen von blutigem Urin Blasensteine (Harngrieß, Harnsteine)
Absetzen von großen Mengen hell-wäßrigen Urin Harnruhr (z.B. bei Diabetes)
Tropfenweiser Harnabsatz in dünnem Strahl Harnröhrenverrengung, Harnblasenlähmung
Schmerzhaftes, vergebliches urinieren, vermehrtes Ausfahren des Schlauches Harnkolik, Harnblasenkrampf, Harnblasenentzündung
Dunkler, blutiger Urin Nierenentzündung

Was kann eine Nierenerkrankung oder Harnwegsproblematik auslösen oder fördern?

Eine Nierenerkrankung kann unterschiedliche Ursachen haben. Hier ein paar Beispiele:

  • Kälte, Zugluft und feuchtes Wetter
  • Hohe Gehalte an Eiweiß im Futter
  • Zu wenig oder verunreinigtes Wasser
  • Parasitenbefall mit Strongyliden
  • Vergiftungen durch Schadstoffe: Pestizide, Algen im Trinkwasser, etc.
  • Medikamente die nierentoxisch wirken
  • Infektionen mit Bakterien oder Viren (und dadurch Entzündungen der Nieren)
  • Magnesiummangel (fördert die Bildung von Harngrieß oder Calciumoxalatsteinen)
  • Oxalate (Oxalsäure) durch große Mengen Luzerneheu- oder Cobs oder Sauerampfer im Heu
  • Mineralfutter: Zu große Mengen Phosphor oder Calcium im Futter können zu Nierengrieß beziehungsweise Harngrieß führen. Zu Erkennen an kleinen weißlichen oder beigen, gelblichen Kristallen im Urin die man auf dunklem Boden gut erkennen kann.

Was tun bei einer Nierenstörung?

Bei Verdacht einer Nierenstörung sollte man sich vom Tierarzt beraten lassen. Zur Untersuchung wird Blut und Urin abgenommen. Vorsichtshalber wird vom Tierarzt gleich ein Antibiotikum verabreicht. Die Fütterung sollte dringend überprüft werden. Das Heu kann im Labor auf Gehalte von Phosphor, Calcium und Magnesium untersucht werden. Bei Befall mit Strongyliden sollte mit dem Wirkstoff Ivermectin entwurmt werden. Das Pferd bitte schonen und warm eindecken. Auch warme Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche zur Auflage der Nieren können zusätzlich helfen. Die zusätzliche Gabe von Kräutern hat sich bei schwachen Nieren bewährt. Besonders ältere Tiere, die aufgrund ihres Alters anfälliger sind, sollten viermal im Jahr Kräuter zur Unterstützung der Nieren und deren ableitenden Harnwege erhalten.

Die Deganius Empfehlungen zur Unterstützung von Nieren und Harnwegen

Brennnessel, Zinnkraut, Hauhechelwurzel, Goldrute, Klettenwurzel und Labkraut

Brennnessel KrautZinnkrautHauhechelwurzelGoldrute Kraut geschnittenKlettenwurzelLabkraut

Zur Unterstützung der Nieren und der ableitenden Harnwege sind Zinnkraut, Goldrute, Brennnessel, Hauhechelwurzel, Klettenwurzel und Labkraut bestens geeignet. Die Kräuter können miteinander kombiniert oder einzeln gegeben werden, je nach Bedarf. Viele Pferde nehmen diese Pflanzen in purer Form an. Die Kräuter können auch zusammen mit Cobs oder Mash eingeweicht oder trocken unter das gewohnte Kraftfutter gemischt werden.

Wenn man nur eine Pflanze füttern möchte: Täglich werden sechs Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht gefüttert. Als Beispiel: Wiegt das Pferd 500 Kilo, so erhält es einmal täglich 30 Gramm, mindestens sechs Wochen lang.

Wer mehrere Kräuter miteinander kombinieren möchte: Gegeben werden täglich drei Gramm pro Kraut und 100 Kilo Körpergewicht. Als Beispiel: Wiegt das Pferd etwa 500 Kilo und man möchte drei Pflanzen kombinieren, so erhält das Pferd täglich insgesamt 45 Gramm Kräuter (je Kraut 15 Gramm), mindestens sechs Wochen lang.

Kamille oder Schafgarbe

KamilleSchafgarbe

Bei Neigung zu Harnwegskrämpfen empfehlen wir die traditionell entspannenden Kräuter Kamille oder Schafgarbe, zusätzlich zu den oben genannten Nierenkräutern. Von Kamille oder Schafgarbe werden am Tag mindestens sechs Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht gefüttert, circa sechs Wochen lang.

Bildquellen

  • goldrute-ein-nierenkraut: Bild von Markus Winkler auf Pixabay
  • Brennnesselkraut: Deganius
  • Zinnkraut: Deganius
  • Goldrute: Deganius
  • Klettenwurzel: Deganius
  • Labkraut: Deganius
  • Kamillenblueten: Deganius
  • schafgarbenkraut: Deganius