Strahlfäule der Hufe des Pferdes

und am 15.03.2024

Eselchen reckt Hufe in die Luft

Zeigt her eure Hufe

Bei vielen Pferden tritt gegen Ende des Winters an den Hufen Strahlfäule zutage. Bakterien treiben am Huf ihr Unwesen, es kommt zu dunklen Hornveränderungen des Strahls, der Strahlfurchen und der weißen Linie. Auch Pilze gesellen sich dann freudig hinzu. Ganz typisch für Strahlfäule ist der faulige, strenge Geruch am Huf. Zu Beginn bilden sich schwarze oder dunkelbraune Schlieren in den Strahlfurchen. Später wird der komplette Strahl schwarz und kann sich sogar ablösen.

Für Strahlfäule gibt es viele Ursachen

Wie oben beschrieben, sind bei Strahlfäule die Hauptursache Bakterien, die sich in den Strahlfurchen des Hufes angesiedelt haben. Aber so richtig loslegen können die Bakterien erst, wenn weitere Ursachen hinzukommen. Strahlfäule wird befördert durch oberflächliches, seltenes Auskratzen der Hufe. Wenn der Stall und die Weide zu selten abgeäppelt werden, kann das auch Strahlfäule fördern. Die seltene Bearbeitung durch Hufpfleger oder Hufschmied kann ebenfalls eine Mitursache sein. Auch die Art der Hufbearbeitung spielt eine Rolle. Trachtenzwang sorgt für enge, tiefe Strahlfurchen, die sich nicht mehr ordentlich reinigen lassen. Schiefe Hufe neigen eher zu Strahlfäule, da die stärker belastete Seite des Hufes eine engere Strahlfurche entwickelt, die sich schlecht säubern lässt. Bei beengter Pferdehaltung mit vielen Pferden auf geringer Auslauffläche ist die Gefahr der Strahlfäule ebenfalls erhöht, da dann deutlich mehr Fäulnisbakterien im Boden sind (Fusobakterien -> Fusobacterium necrophorum). Auch verlangsamter Stoffwechsel oder schlechte Durchblutung des Pferdes kann Strahlfäule mit befördern, weil das Hufhorn und der Strahl langsamer wachsen. Ist die Fütterung nicht stimmig, wird auch der Huf mangelernährt. Dann ist das Hufwachstum eingeschränkt, Fäule breitet sich schneller aus, weil der Strahl seltener bzw. weniger ausgeschnitten werden kann.

Wie wird Strahlfäule behandelt?

Bei Strahlfäule ist die äußerliche Behandlung des Hufes besonders wichtig. Mit dem Hufmesser werden alle fauligen, braunen und schwarzen Teile des Strahles entfernt, soweit dies möglich ist. Es versteht sich von selbst, dass der Strahl dabei nur so weit beschnitten werden darf, dass die Blutgefäße nicht angetastet werden. Kommt Blut, ist man zu weit gegangen!

Täglich wird der Huf ausgekratzt und mit einer Wurzelbürste kräftig gereinigt. Außerdem kann ein antibakterielles Öl ein- bis zweimal am Tag aufgetragen werden.

Hierfür empfehlen wir anfangs pures Teebaumöl, das antibakteriell ist. Im weiteren Verlauf der Behandlung kann das Teebaumöl auch mit Sonnenblumenöl vermischt werden. Bei schwerwiegender Strahlfäule können die Strahlfurchen mit Watte austamponiert werden, die mit verdünntem Teebaumöl getränkt wurde (30 ml Teebaumöl auf 1 Liter Sonnenblumenöl).

Wenn das Öl aufgetragen wird, sollte die Sohle des Hufes waagrecht zum Himmel gehalten werden. Diese Position mindestens fünf Sekunden halten, damit das Öl Zeit hat, gut einzudringen. Wer den Huf sofort wieder auf den Boden stellt, reduziert den Erfolg der Behandlung deutlich.

Manche Reiter schwören auch auf Jodoformäther oder Povidon-Jod zur äußerlichen Anwendung. Auch Tamponaden sollen damit gefertigt werden. Nach Aussagen unserer Kunden sollen diese Mittel den Huf stark austrocknen, die Sohle und die Hufwand rissig werden lassen. Bei längerer Anwendung ist dies nachteilig, weil Bakterien in den Rissen neue Heimat finden.

Gut zu Wissen

Öle dringen bestens in den Huf ein und haften gut. Man hört und liest immer wieder davon, dass man Essig, kolloidales Silberwasser, schwarzen Tee, Wasserstoffperoxid oder andere antibakterielle Flüssigkeiten verwenden könne. Wir von Deganius raten davon ab, da diese Flüssigkeiten am Huf abperlen und nicht wirklich gut eindringen. Der Erfolg einer Behandlung wird dadurch beeinträchtigt.

Benötigt das Pferd Hufeisen bei Strahlfäule?

Es wird die Theorie vertreten, dass man ein Pferd mit Strahlfäule beschlagen solle. Dadurch sei der Huf vom Boden weiter entfernt und könne dadurch besser austrocknen. Leider hinkt diese Theorie, da der Huf im Bereich des Hufeisens meistens ebenfalls von Fäule befallen ist. Die Abdeckung durch das Eisen verhindert sogar, dass dieser Bereich behandelt werden kann. Dann kommt die Strahlfäule wieder.

Ab wann zum Tierarzt?

Ein deutlich vergrößerter, schmieriger Strahl, unter Umständen mit Geschwulsten, sollte unbedingt dem Tierarzt gezeigt werden. Auch wenn das Pferd lahmt, weil die Strahlfäule schon stark fortgeschritten ist. Wenn Sekret aus den Strahlfurchen läuft, sollte unbedingt ein Tierarzt gerufen werden. Das Pferd muss dann mit großer Sicherheit mit Antibiotika behandelt werden.

Fütterung, die bei Strahlfäule unterstützt

Mittel wie Biotin, Bierhefe, Kieselgur, Zink und durchblutungsfördernde, den Stoffwechsel anregende Kräutermischungen können das Wachstum der Hufe anregen und die Hornqualität auf Dauer deutlich verbessern. Dadurch können die Hufe öfter mit dem Hufmesser bearbeitet werden. Am Einfachsten wird ein Basis-Mineralfutter durch eine entsprechende Kräutermischung ergänzt. Wer kein Basis-Mineralfutter gibt, kann das Futter mit Kräutern und je nach Mangel mit Biotin, Bierhefe, Kieselgur oder Zink anreichern.

Die Deganius Empfehlungen bei Strahlfäule

Deganius Hufwohl

Kräutermischung Deganius Hufwohl für das Pferd

Kräutermischung mit Mariendistel, Goldrute, Mädesüß und Weißdorn. Zur Förderung von Hufwachstum, stabiler Hornbildung, guter Durchblutung und für den kräftigen, gesunden Strahl. Deganius Hufwohl kann mehrere Monate gefüttert werden. Es kann pur aus dem Eimer oder mit dem gewohnten Futter gegeben werden.

Kieselgur

Kieselgur für das Pferd

Kieselgur (auch Diatomeenerde genannt) besteht aus den Skeletten urzeitlicher Kieselalgen. Das darin enthaltene Silicium fördert die stabile Hornbildung. Es ist zu empfehlen bei splissigen und bröckeligen Hufen, wenn Eisen nicht gut am Huf halten oder wenn Pferde zu Strahlfäule neigen.

Zink

Deganius Zink 11000

Zink ist als Spurenelement wichtig für Stoffwechsel und Hufwachstum und somit an der Regeneration der Hufe beteiligt. Bei Zinkmangel wird die Zufütterung des hoch dosierten Deganius Zink 11000 die Hufe stärken. Es enthält Zink als Glycin- Zinkchelat mit 11.000 mg pro Kilo. Außerdem sind Hefe und ganz wenig Hanföl darin enthalten.

Biotin

Deganius Biotin 2500

Die Vitamin-H-Ergänzung stabilisiert die Hufe der Pferde. Deganius Biotin enthält neben 2500 mg Biotin pro Kilogramm noch weitere Inhaltsstoffe für robuste Hufe: 3000 mg Zink, 2520 mg Kupfer, 51000 mg Kieselgur und kaltgepresstes Hanföl mit natürlichem Vitamin E. Dieses Produkt ist ein Pulver, es lässt sich gut unter das gewohnte Futter mischen.

Bierhefe

Bierhefe mit Biertreber

Die Deganius Bierhefe mit Biertreber für Pferde ist ein schonend getrocknetes Ergänzungsfutter aus 40 Prozent Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae) gebunden an 60 Prozent Biertreber. Bierhefe enthält Biotin (Vitamin H, von dem im Schnitt 520 µg pro Kilo vorkommen) und weitere B-Vitamine, Zink, Kupfer, Eisen, ganz wenig Selen und viele andere Mineralstoffe.

Salvana Pferdemineral

Salvana Pferdemineral

Hoch dosiertes Basis-Mineralfutter für Pferde: mit Biotin, Zink und allen anderen lebensnotwendigen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Wer schon dieses Basis-Mineralfutter füttert, benötigt meist kein weiteres Zink und Biotin.

Teebaumöl

Teebaumöl

Wenn der Strahl und die Strahlfurchen bräunlich oder schwarz wirken und unangenehm riechen, dann ist es Zeit für ätherisches Teebaumöl. Bitte mehrmals wöchentlich pures Teebaumöl auf schwarz-braune Stellen auftropfen. Nur äußerlich anwenden! Bei schwach ausgeprägter Strahlfäule kann das Teebaumöl mit Sonnenblumenöl verdünnt werden (30 ml Teebaumöl mit einem Liter Sonnenblumenöl).

Bildquellen

  • esel-reckt-hufe-in-die-luft: Bild von Alexa auf Pixabay
  • Deganius Hufwohl: Deganius
  • Kieselgur: Deganius
  • zink-11000: Deganius
  • Bierhefe mit Biertreber: Deganius
  • salvanapferdemineral: Deganius
  • Ti-Baum-Öl: Deganius