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Warzen des Pferdes – wie loswerden?

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Älteres Pferd, im Alte können Pferde zu Warrzenbildung neigen

Warzen kennt ja jeder. Auch Pferde können Warzen bekommen. Wenn sie am Pferd auftauchen, ist man sich erst einmal unsicher – woher kommen sie, sind sie gefährlich? – und man möchte sie am liebsten wieder weg haben. Die wenigsten Pferdehalter wissen, dass Warzen Zeichen für tiefere Ursachen sind und, dass man sie auch wieder loswerden kann. Wir erklären hier die Hintergründe und wie man mit Kräuterfütterung Einfluss nehmen kann. Auch zeigen wir Rezepte für selbst hergestellte Warzentinkturen.

Warzen sind Wucherungen an Haut und Schleimhäuten. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Der Haupterreger für Warzen ist das euquine Papillomavirus. Eine Neigung zu Durchblutungsstörungen, Stoffwechselentgeleisungen, ein geschwächtes Immunsystem oder Mangelerscheinungen können Warzen aber auch befördern und zum Vorschein bringen. Warzen haben ein eigentümliches Aussehen, anfangs sind sie so groß wie eine Bleistiftspitze und haben eine glatte Oberfläche. Im weiteren Verlauf vergrößern sich die Warzen und wirken wie ein blumenkohlartiges Gebilde.

Bei Warzen erfolgt die Infektion der Haut meist über Wunden, Hautrisse oder Abschürfungen. Es kann bis zu 67 Tage dauern, bis eine Warze ausbricht (Inkubationszeit). Die gute Nachricht: Warzen bilden keine bösartigen Metastasen und sie können in manchen Fällen nach circa vier Monaten von alleine verschwinden.

Es gibt bei Pferden unterschiedliche Formen des Papilloms (Warze).

Das kongenitale Papillomavirus wird über die Placentaschranke der trächtigen Stute auf das Embryo übertragen. Das Fohlen wird dann mit Warzen geboren.

Das juvenile Papillom tritt bei heranwachsenden, jungen Pferden im Sommer auf. Die Warzen zeigen sich an Gesicht, Lippen, Maul, Ohren, Beinen und Genitalien. Sie sind rosafarben oder leicht gräulich und können in größerer Anzahl auftreten.

Das Papillom des erwachsenen Pferdes tritt häufig an den Schamlippen und der Vulva auf. Auch am Penis können sich Warzen zeigen.

Im oralen Bereich stellen Warzen in der Maulschleimhaut eine Komplikation dar, weil Pferde dann das Futter nicht mehr gut aufnehmen können. Warzen sind insgesamt verletzungsanfällig und können zu Blutungen führen.

Ältere Pferde neigen zur Warzenbildung, weil die Durchblutung des Körpers nicht mehr so gut und das Immunsystem manchmal geschwächt ist. Fohlen haben ein noch nicht vollständig ausgebildetes Immunsystem und können daher tendenziell eher Warzen entwickeln als erwachsene Pferde.

Ursachen der Warzenbildung

Wie schon besprochen, ist der Hauptauslöser von Warzen das equine Papillomavirus. Erfahrungsgemäß zeigen sich Warzen jedoch nur, wenn im Hintergrund noch andere Unstimmigkeiten im Leben des Pferdes auftreten. Hierzu gehören zum Beispiel:

  • Stoffwechselentgleisungen
  • Geschwächtes Immunsystem, z.B. durch regelmäßige Gaben von Cortison oder Antibiotika
  • Durchblutungsstörungen
  • Leber- und Nierenbelastungen
  • Mangel an Vitamin B12 und Vitamin C durch gestörte Darmflora
  • Übersäuerung des Körpers durch große Mengen Silage- oder Getreidefütterung
  • Selen- und/oder Zinkmangel
  • Trockene Haut

Warzentinktur zum selbst ansetzen

Für die äußerliche Anwendung wird bei Warzen traditionell das antivirale Schöllkraut (Chelidonium majus) oder Lebensbaum (Thuja occidentalis) empfohlen. Eine Anti-Warzen-Tinktur lässt sich ganz einfach selbst herstellen. Gesammelt wird hierfür das frische Schöllkraut oder frische Lebensbaumzweige von der Lebensbaumhecke. Außerdem benötigt man für die Tinktur Korn (Schnaps) mit mindestens 38 Prozent Alkohol. Das Schöllkraut oder die Lebensbaumzweige werden in ein Marmeladenglas gefüllt und mit Alkohol übergossen, so dass das Kraut beziehungsweise die Zweige mit bedeckt sind. Die Mischung darf vier Wochen ziehen, anschließend werden die Kräuter durch ein Sieb abgeseiht. Die so gewonnene Tinktur wird unverdünnt mindestens einmal täglich mit einem Pinsel direkt auf die Warze aufgetragen. Schöllkraut und Lebensbaum sollten nicht innerlich eingenommen werden.

Warzenfluid als Spray zum sofort anwenden

Für das Warzenfluid benötigt man 1 Teil Wasser, 1 Teil Apfelessig und 1 Teil frisches Schöllkraut oder frische Lebensbaumzweige. Apfelessig und Wasser kurz aufkochen lassen, von der Herdplatte ziehen und das Schöllkraut oder die Lebensbaumzweige hinzu geben und zwar so viel, dass das Kraut oder die Zweige mit Flüssigkeit gut bedeckt sind. Die Flüssigkeit mindestens einige Stunden ziehen lassen, anschließend durch einen Kaffeefilter seihen und in einen Pumpzerstäuber füllen: fertig ist das Warzenfluid. Mindestens einmal täglich auf die Warzen sprühen.

Die Deganius Empfehlungen

Deganius Sommerschön Basis

Sommerschön Basis Kräutermischung

Bei Warzen ist die Kräutermischung Sommerschön Basis zu empfehlen. Die enthaltenen Kräuter unterstützen das gesunde Hautmilieu, den Stoffwechsel der Haut und sorgen für eine gute Leber- und Nierenfunktion. Die Kräutermischung liefert wichtige Vitalstoffe für eine intakte Haut: Kieselsäure, Schwefel, ätherische Öle, Vitamine, Omega 3 Fettsäuren und viele mehr. Sommerschön Basis enthält Zinnkraut, Labkraut, Hagebutten, Mariendistelkraut, Klettenwurzel und Brennnessel. Täglich zehn Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht, mindestens sechs Wochen lang füttern.

Mistel

Mistelkraut geschnitten

Mistel wird zur Stärkung des Immunsystems gefüttert. Wenn Pferde zu Warzen neigen, kann bei Fohlen ein noch nicht ausgebildetes Immunsystem die Ursache sein. Besonders bei älteren Pferden findet man auch ein geschwächtes Immunsystem als Ursache. Dann wird phasenweise Mistel gefüttert. Wenn bekannt ist, dass das Pferd immer wieder Warzen entwickelt, empfehlen wir die Zufütterung von Mistelkraut (ohne Beeren) zweimal jährlich für sechs Wochen. Täglich werden sechs Gramm Mistel pro 100 Kilo Körpergewicht gegeben. Mistel sollte nicht erhitzt werden, einfach pur unter das gewohnte Futter mischen. Mistel wird nicht gegeben bei Allergien, zum Beispiel Pollenallergie, Sommerekzem, etc. Bei Autoimmunerkrankungen wird die Mistel ebenfalls gemieden. Mistel sollte zusammen mit Sommerschön Basis gefüttert werden.

Weißdorn

Mistelkraut geschnitten

Bei Durchblutungsstörungen können Warzen eher mal auftreten. Besonders bei älteren Pferden kann die Durchblutung des Körpers vermindert sein. Dann kann Weißdorn beste Dienste leisten. Er fördert eine gute Durchblutung und kann zusammen mit Sommerschön Basis gefüttert werden. Täglich sechs Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht füttern, mindestens sechs Wochen lang.

Deganius Zink 11000 und Deganius Selen 50

Deganius Zink 11000Deganius Selen 50

Der Mangel an Zink und Selen kann das Immunsystem schwächen. Neigt das Pferd zu Warzen, bildet sich aufgrund des Mangels eher mal eine Warze. Darum sollte der Spurenelementmangel ausgeglichen werden. Hierfür eignen sich Deganius Zink und Selen als Zugabe zum Futter. Sie werden sechs Wochen lang täglich gegeben: Zink zehn Gramm, Selen sechs Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht.

Teebaumöl

Teebaumöl

Zur äußerlichen Anwendung ist pures Teebaumöl bei Warzen ideal. Es wird mit einem Pinsel direkt auf die Warze aufgetragen. Die Anwendung erfolgt zumindest mehrmals wöchentlich, besser täglich. Bei der Anwendung von ätherischem Teebaumöl ist darauf zu achten, dass die Haut um die Warze mit Melkfett, Zinkpaste oder einer fetthaltige Creme geschützt wird, da Teebaumöl agressiv wirkt. Die intakte Haut um die Warze herum könnte sonst rissig werden und die Warze könnte sich dadurch noch vergrößern. Nach der Anwendung Hände gut mit Seife waschen. Teebaumöl nicht oral einnehmen.

Bildquellen

  • degan-altes-pferd-warzen-BOL_5797: Deganius
  • Sommerschön Basis: Deganius
  • Deganius Zink 11000: Deganius
  • Deganius Selen 50: Deganius
  • Ti-Baum-Öl: Deganius