Den gereizten Magen des Pferdes in den Griff bekommen
Hat mein bester Freund etwa eine Managerkrankheit? Viele Pferdebesitzer merken gar nicht, dass ihr Pferd eigentlich magenkrank ist. Aber sie wundern sich über das Verhalten des Tieres. Weil Pferde mit Magenproblemen unspezifische Symptome zeigen, wie zum Beispiel psychische Anspannung oder Erschöpfung, Zähneknirschen, Leerkauen, Sattelzwang beim Gurten, Mäkeligkeit beim Fressen, Neigung zu Koliken und Verstopfung, schlechten Appetit, Koppen, Flehmen oder Gähnen, Speicheln … oder sie werden immer magerer.
Gestresste Pferde mit Magenproblemen haben oft einen erhöhten Magensäurespiegel. Die Säure kann die Schleimhäute im Magen angreifen und zu tiefen Wunden führen. Dann verursacht der Magen dem Tier starke Schmerzen oder sogar Krämpfe.
Weil eine Magenspiegelung (Gastroskopie) zur Diagnosefindung teuer und auch sehr belastend ist, wird bei Verdacht auf Magengeschwür oder Magenentzündung das Pferd vom Tierarzt in der Regel symptomatisch behandelt. Das hat den Vorteil, dass man das Pferd nicht noch mehr stressen muss, denn eine Magenspiegelung führt zu einer starken psychischen Belastung: Zum Beispiel darf das Pferd 24 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr fressen und auch der Eingriff selbst ist mehr als unangenehm. Dazu kommen noch Transport und Aufenthalt in einer Klinik mit dem verbundenen Stress. Das alles würde den Magen des Pferdes noch mehr belasten.
Magenbelastende Medikamente und Kräuter
Antibiotika, Wurmpasten, Schmerz- und Entzündungshemmer können die Magenschleimhäute irritieren. Cortison lässt Schleimhäute dünner und dadurch anfälliger werden. Wer diese Medikamente zwingend seinem Pferd geben muss, sollte das nur zusammen mit Magenschleimhautschutz-Präparaten tun. Insbesondere dann, wenn sowieso schon bekannt ist, dass das Pferd einen empfindlichen Magen hat.
Kräuter wie Ingwer, Teufelskralle, Meerrettich, Arnika und Knoblauch können die Schleimhäute des Magens ebenfalls leicht reizen, würden sie für längere Zeit gefüttert. Wer ein magenempfindliches Pferd hat, sollte diese Kräuter vorsichtshalber mit Leinsamen oder Flohsamen mischen, um auf der sicheren Seite zu sein. Grundsätzlich ist es gut, wenn man sich vorher informiert, welche Pflanzen den Magen irritieren könnten.
Entwurmung und Zähne
Regelmäßig Entwurmen gegen Magendasseln ist ein wichtiger Punkt: Denn sie können die Schleimhäute im Magen angreifen. Sie werden mit einer Wurmkur bekämpft. Da aber wiederum die Wumkur ebenfalls den Magen reizt, sollten anschließend eingeweichte Leinsamen oder Flohsamenschalen für mindestens zehn Tage zur Beruhigung der Schleimhäute gegeben werden.
Die Zähne des Pferdes sollten regelmäßig einmal pro Jahr untersucht werden. Denn bei unebenem Gebiss oder Zahnhaken kann das Futter nicht richtig gekaut werden und das kann auch den Magen belasten.
Wie sieht die Grundfütterung für ein Pferd mit gereiztem Magen aus?
Je mehr Heu oder Gras gefüttert wird, desto geringer die Gefahr einer Magenproblematik. Pro Tag wird deshalb mindestens zwei Kilo Heu oder Gras pro 100 kg Körpergewicht gefüttert. Besser noch: die Heuraufe ist immer voll, damit grundsätzlich Zugang zum Heu gewährleistet ist. Das Kauen des Heus senkt die Ausschüttung des Hormons Gastrin und dadurch wird weniger Magensäure gebildet, die die Schleimhäute angreifen könnte. Das schont den Magen sehr gut.
Kraftfutter aus Getreide sollte bei Magengeschwüren nicht oder nur in sehr kleinen Mengen gefüttert werden. Dann ist eingeweichter, gequetschter Hafer noch am zuträglichsten für unsere Freunde, da er von Natur aus schützende Schleimstoffe und B-Vitamine enthält. Pro Tag sollte nicht mehr als 200 Gramm eingeweichter Hafer pro 100 Kilo Körpergewicht gegeben werden. Auch eingeweichte Cobs aus Gras oder Luzerne sind geeignet.
Pflanzenöle sollten bei empfindlichem Magen nur in ganz kleinen Mengen gefüttert werden oder man verzichtet ganz darauf. Bitte nur kaltgepresste Öle füttern, da billige raffinierte Ein-Euro-Öle die Schleimhäute im Magen angreifen! Dadurch können Pferde sehr starke Schmerzen im Magen entwickeln, die zu regelrechten Magenkrämpfen führen.
Die Deganius Empfehlungen zur Gesunderhaltung des Pferdemagens
Ringelblume, Kamille, Süßholzwurzel, Schafgarbe
Ringelblume, Kamille, Süßholzwurzel und Schafgarbe werden zur Beruhigung der Schleimhäute in Magen und Darm gefüttert. Die Pflanzen können kombiniert oder auch einzeln gegeben werden. Dazu immer Leinsamen oder Flohsamen reichen.
Süßholzwurzel nicht länger als vier Wochen geben. Bei Herzerkrankungen, Cushing oder Hufrehe keine Süßholzwurzel füttern. Dann sollten lieber Kamille, Schafgarbe oder Ringelblume für mindestens sechs Wochen gegeben werden.
Leinsamen oder Flohsamenschalen
Leinsamen oder Flohsamenschalen sind zum Aufbau der Schleimhäute bestens geeignet. Werden gefüttert bei empfindlichen Magenschleimhäuten, zusammen mit Kräutern (siehe oben). Die darin enthaltenen Schleimstoffe sorgen dafür, dass gleichzeitig verabreichte Medikamente vom Tierarzt um circa eineinhalb Stunden zeitverzögert vom Darm aufgenommen werden. Dies muss nicht zwingend problematisch sein, bitte mit dem Tierarzt besprechen.
Deganius Magen&Darm
Wer vorsorglich handeln möchte, kann dem Pferd ab und an für vier Wochen Deganius Magen&Darm füttern. Diese Kräutermischung enthält besänftigende ätherische Öle, Gerbstoffe und Bitterstoffe für die gesunde und aktive Verdauung. Magen&Darm trägt zur Entspannung des Magens bei. Deganius Magen&Darm ist sehr bitter und ein Pferd, das es gerne annimmt, benötigt es auch.