Pferde anweiden im Frühjahr

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Futtersensible Pferde im Frühjahr anweiden

Pferde richtig anweiden – wie funktioniert das? Worauf sollte ich als Pferdehalter achten? Pferde reagieren generell sehr futtersensibel bei Futterumstellung auf Weidegras. Auch wenn Pferde zu Hufrehe, Kolik, Durchfall oder Kotwasser neigen, sind ihre Halter bezüglich des Anweidens im Frühling unsicher. Hier geben wir Tipps, wie man diese Zeit möglichst gelassen mit seinem Pferd verbringen kann – damit der Frühling die schönste Zeit des Jahres wird.

Das Ökosystem Darm ist beim Pferd sehr sensibel und anfällig für Störungen. Die Darmflora (Mikrobiom) ist leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, wenn es nach der Winterpause plötzlich große Mengen frisches Gras aufnimmt. Erfahrene Pferdehalter wissen das, und gewöhnen daher das Pferd langsam über etwa vier Wochen hinweg an die Frischgrasfütterung, damit sich die Darmflora langsam umstellen kann. Das geht am besten, wenn man die Zeit des Anweidens mehrmals wöchentlich in Fünf-Minuten-Schritten steigert. Zusätzlich können während dieser Fütterungsumstellung den Pferden entsprechende Kräuter zur Unterstützung gefüttert werden.

Wenn Pferde zu Hufrehe, Metabolischen- oder Cushing Syndrom neigen, sollte außerdem beachtet werden: Nach frostigen Nächten die Pferde lieber am späten Nachmittag oder abends grasen lassen. Denn dann enthält das Gras morgens vermehrt Fruktan, was Hufrehe fördern kann. Auch sollte das Gras schon relativ gut gewachsen sein, etwa 20 cm hoch, dann ist der Fruktangehalt nämlich geringer. So können auch empfindliche Pferde in den Genuss von Frischfutter kommen. Alternativ kann man unterwegs kleine Pausen beim Reiten einbauen, damit das Pferd einige Minuten Frischgras probieren darf.

Tipp für Hufrehe-Pferde: Bei warmen Wetter über 20 Grad und bedecktem Himmel können Hufrehe-Pferde auch tagsüber grasen. Auch bei warmer Wetterlage mit Sonnenschein und feuchtem Boden können rehegefährdete Tiere grasen, da durch das Wachstum der Fruktanspeicher im Weidegras abgebaut wird. Für Pferde mit Metabolischen- oder Cushing Syndrom gilt dies ebenfalls. Die Zeit des Grasens wird auch hier in Fünf-Minuten-Schritten gesteigert.

Während des Anweidens sollte die allgemeine Grundfütterung des Pferdes mit ausreichend Heu versehen sein, sodass es mindestens zwei Kilo Heu pro 100 Kilo Körpergewicht am Tag erhält. So sorgen wir für eine geregelte Verdauung und beugen Durchfall und Kotwasser vor. Zusätzlich kann für bewegungsaktive Pferde täglich maximal 300 Gramm eingeweichter Hafer pro 100 Kilo Körpergewicht gefüttert werden.

Bei Pferden mit Neigung zu Kolik, Metabolischen- oder Cushing Syndrom, PSSM oder Hufrehe, sollte Getreide vermieden und stattdessen eingeweichte Cobs aus Luzerne oder Heu gegeben werden. Hiervon kann man täglich maximal 300 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht reichen. Auch Esparsettencobs können gefüttert werden: 50 Gramm pro 100 kg Körpergewicht am Tag.

Die Deganius Empfehlungen im Frühling für die Zeit des Anweidens

Magen&Darm

Deganius Magen&Darm

Deganius Magen&Darm ist eine ausgewogene Kräutermischung mit Bitterstoffen, Gerbstoffen und ätherischen Ölen. Es fördert eine aktive und geregelte Verdauung, wird die Zeit des Anweidens für das Pferd erleichtern und für etwa vier Wochen gefüttert.

Leinsamen

Leinsamen

Wie Balsam für den Darm: Leinsamen. Sie enthalten Omega-3-Fettsäuren, Vitamin A und E sowie Schleimstoffe zur Unterstützung der Schleimhäute im Verdauungstrakt. Während der Anweidezeit kann man Leinsamen zusammen mit Kräutern füttern, gerne auch in eingeweichtem Futter. Bei zu festen Pferdeäpfeln hat sich dieses Hausmittel bewährt.

Flohsamen

Flohsamenschalen

Flohsamen enthalten in hohem Maße Schleimstoffe, wesentlich mehr als Leinsamen. Schleimstoffe schützen und beruhigen die Schleimhäute in Magen und Darm. Wenn Pferde im Frühjahr öfters auf sandigem Boden stehen und dort ihr Heu fressen, kann man mit Flohsamenfütterung den Darm von Sand befreien. Flohsamen werden nicht zwingend eingeweicht, sie können auch kurz vor der Fütterung mit einem halben Liter Wasser angerührt werden.

Einzelkräuter Fenchel, Schafgarbe, Pefferminze, Kamille, Melisse, Lavendel

Während des Anweidens können bei manchen Pferden Koliken auftreten. Bei leichten Spannungen im Bauchbereich können Fenchel, Schafgarbe, Pfefferminze, Kamille, Lavendel oder Melisse zur Beruhigung des Darms dienlich sein. Die Kräuter können einzeln oder gemischt für etwa vier Wochen vorbeugend gefüttert werden. Bei einer akuten Kolik sollte man unbedingt den Tierarzt rufen, damit Notfallmedikamente gespritzt werden können.

Bildquellen

  • pferde-im-fruehjahr-anweiden: Bild von Jörg Peter auf Pixabay
  • Deganius Magen&Darm: Deganius
  • Leinsamen: Deganius
  • Flohsamen: Deganius