Flott über Stock und über Stein – Pferdehufe stärken

und am 21.04.2023

Elizabeth Arnold, siebzigjährige Schmiedin 1935 bearbeitet einen Pferdehuf

Was tun, wenn Hufe bröckeln, ausbrechen, rissig werden oder zu langsam wachsen? Welche Kräuter können die Hufe stärken, damit die Eisen wieder besser halten? Wie können wir das Pferd unterstützen, damit es in Zukunft problemlos barfuß läuft? Weil wer das Pferd auf Barhuf umstellt, spart Geld und fördert die Gesundheit des Tieres. Hier erklären wir, was man tun kann, damit das Pferd stabile Hufe bekommt und wie wir sein Hufwachstum anregen können.

Die Füße unserer Pferde

Unsere besten Freunde haben ganz besondere Füße – sie besitzen in den Beinen und Hufen eine Thermoregulation. Wenn im Fuss eine kritische Temperatur unterschritten wird, stellt der Körper des Pferdes auf schnellere Durchblutungszirkulation um und kann damit das Gewebe erwärmen. So sind im Winter Erfrierungen ausgeschlossen. Wussten Sie das?

Damit die Hufe unserer liebsten Vierbeiner gesund bleiben, kann man als Pferdehalter sehr viel tun. Wir erklären hier in Kürze worauf man achten sollte.

Warum hat mein Pferd instabile Hufe?

Es gibt vielfältige Gründe für Hufprobleme:

  • Entzündungen im Körper
  • Mangeldurchblutung
  • Stoffwechselentgleisungen
  • Vitamin- und Mineralstoffmangel
  • Bakterien oder Pilze an der Weißen Linie des Hufes
  • Ausgetrocknete Hufe während der Sommerzeit
  • Regelmäßig Kotwasser oder Durchfall
  • Feucht-warme Matratzeneinstreu
  • Seltene Hufpflege durch Hufschmied oder Hufpfleger

Wenn ein Hufpfleger oder Hufschmied im Sommer alle vier bis sechs Wochen die Hufe bearbeitet, ist dies durchaus sinnvoll und angebracht, denn in den wärmeren Monaten des Jahres wachsen die Hufe wesentlich schneller und sollten deshalb auch öfter bearbeitet werden. Zur Winterzeit hingegen reicht eine Hufpflege alle zwei Monate aus, denn das Wachstum ist dann verlangsamt.

Aus Kostengründen werden die Hufe bei manchen Pferden nur alle drei bis vier Monate bearbeitet. Das kann zu Unsymmetrie des Hufes führen beziehungsweise die Hufstatik verändert sich langfristig ungünstig. Dieser Prozess ist nicht sofort sichtbar, erst nach ein bis zwei Jahren hat sich die Hufachse so verändert, dass man „plötzlich“ vor einem Hufrehepferd steht und sich wundert. Wer Geld sparen möchte, kann die Hufe seines Barfußpferdes zwischendurch auch selbst raspeln, damit sie nicht zu lang und unsymmetrisch werden. Mittlerweile werden zu diesem Thema Kurse für Reiter und Pferdehalter angeboten. Es lohnt sich durchaus, einen solchen zu besuchen.

Welche Kräuter kann ich zur Unterstützung der Hufe füttern?

Für gute Durchblutung der Hufe, gesunden Stoffwechsel und zur Unterstützung der körpereigenen Entgiftungsfunktion von Leber und Nieren werden gerne Kräuter gefüttert. Pferde nehmen von Natur aus Kräuter liebend gerne an, denn es entspricht ihrem Naturell. So spricht vieles dafür, bei Hufproblemen unterschiedlicher Art, Kräuter in den Trog zu geben. Hierfür eignen sich zum Beispiel Goldrutenkraut, Mariendistelkraut, Mädesüßkraut und Weißdorn sehr gut. Das Wachstum der Hufe wird dadurch angeregt, die Durchblutung gefördert und der Huf wird besser mit Nährstoffen versorgt.

Was kann ich noch zum Futter geben?

Bewährt hat sich Kieselgur, denn es enthält von Natur aus das Spurenelement Silicium. Silicium stärkt die Hufhornstruktur und sorgt daher für gute Festigkeit und zugleich beste Elastizität des Hufhorns. Darum wird Kieselgur gerne gefüttert, wenn Eisen nicht richtig halten oder wenn Barhufe schnell ausbrechen und Risse bilden. Kieselgur ist zudem ein preisgünstiges und rein natürliches Produkt. Es eignet sich gut in Kombination mit Kräutern.

Die äußerliche Pflege der Hufe

Im Sommer können die Hufe bei Trockenheit mehrmals wöchentlich mit klarem Wasser abgespritzt werden, denn der Huf benötigt Feuchtigkeit für seine Elastizität. Insbesondere bei Rissen in den Hufen kann die Feuchtigkeitszufuhr gute Dienste leisten.

Anschließend können die Hufe und der Kronsaum mit einem kaltgepressten Lorbeeröl eingerieben werden. Dies fördert die Durchblutung und bringt weitere Feuchtigkeit in den Huf. Die Hufe sehen gepflegter aus und werden insgesamt robuster, wenn das Lorbeeröl mehrmals wöchentlich anwandt wird.

Wenn sich an der Weißen Linie des Hufes, in den Strahlfurchen und am Strahl selbst braune oder schwarze Stellen befinden, so haben sich Pilze und Bakterien am Huf eingenistet. Dies kann zu Instabilität des gesamten Hufes führen. Darüber hinaus können die Bakterien oder Pilze am Bein des Pferdes hochwandern und dann Mauke oder Raspe auslösen. Deshalb ist es empfehlenswert, die Hufe regelmässig gündlich auszukratzen, schwarzebraune Stellen mit dem Hufmesser zu entfernen (soweit möglich) und zusätzlich antibakterielle und Antipilzmittel aufzutragen. Wir von Deganius empfehlen hierfür Öle. Sie haften bestens am Huf und rinnen auch in kleinste Risse. Sehr gut hat sich Teebaumöl für die äußerliche Anwendung bewährt, denn es ist gut verträglich und trocknet den Huf nicht zu stark aus.

Allgemeine Fütterung und Haltung des Pferdes

Pferde mit Hufproblemen sollten nicht auf sogenannter Matratzeneinstreu gehalten werden. Denn hier fühlen sich Pilze und Bakterien erst richtig wohl und können sich großartig vermehren. Das kann nich nur die Hufe, sondern auch die Atemwege des Pferdes beeinträchtigen. Täglich frische Einstreu ist daher ein Muss bei Strahlfäule, Mauke, Raspe und Atemwegserkrankungen!

Je mehr Bewegung desto besser: Viel Auslauf auf der Weide, Zeit auf dem Sandplatz und schöne Ausritte oder Spaziergänge sorgen für gute Durchblutung der Hufe (und auch der Besitzer). Das Laufen über unterschiedliche Bodenarten (Schotter, Kieselsteine, sofern möglich, Sand- und Grasböden) fördert die Robustheit der Hufe.

Viel Frischfutter, natürliche Vitamine und Mineralien sind ebenfalls unerlässlich für gesunde Hufe. Wenn es mal weniger Frischfutter gibt, kann als Teilersatz ein Basis-Mineralfutter zum Krippenfutter gemischt werden. Das in der Regel zugesetzte Biotin (Vitamin H) stärkt die Hufe. Pferde mit gesunder Darmfunktion benötigen aber nicht unbedingt zusätzliches Biotin, denn es wird normalerweise vom Darm selbst hergestellt.

Weizenprodukte sollten bei instabilen Hufen gemieden werden. Sie fördern Hufrehe und andere Erkrankungen des Hufes. Dadurch können sich Hufringe beziehungsweise Wachstumsringe bilden – Hinweise auf Stoffwechselentgleisungen.

Fazit daraus: Artgerechte Fütterung ist das A und O bei empfindlichen Hufen.

Die Deganius Empfehlungen für robuste und gesunde Hufe

Deganius Hufwohl

Kräutermischung Deganius Hufwohl für das Pferd

Diese naturbelassene Kräutermischung enthält Mariendistel, Goldrute, Mädesüß und Weißdorn. Zur Förderung des Hufwachstums, gute Durchblutung und für gesunden Stoffwechsel kann Degnius Hufwohl mehrere Monate gefüttert werden. Es wird eingeweicht mit Heucos, Luzernecobs oder Esparsettencobs. Auch pur aus dem Eimer kann es dem Pferd gereicht werden. Bei Haferverträglichkeit kann es zum Hafer gemischt werden.

Kieselgur

Kieselgur für das Pferd

Kieselgur (Diatomeenerde) besteht aus Ablagerungen urzeitlicher Kieselalgen. Das darin enthaltene Silicium fördert robuste Hufe. Zu empfehlen bei Umstellung auf Barhuf, splissigen und bröckeligen Hufen und wenn Eisen nicht gut am Huf halten. Bitte täglich zum Futter mischen und dann eineinhalb Jahre warten. ;-)

Biotin

Deganius Biotin 2500

Biotin kennt ja jeder Reiter: Die Vitamin-H-Ergänzung für die stabilen Hufe der Pferde. Deganius Biotin enthält neben 2.500 mg Biotin pro Kilogramm noch weitere Inhaltsstoffe für robuste Hufe: 3000 mg Zink, 2.520 mg Kupfer, 51.000 mg Kieselgur und kaltgepresstes Hanföl mit natürlichem Vitamin E. Dieses Produkt ist ein staubarmes Pulver und es lässt sich gut unter das gewohnte Futter mischen.

Bierhefe

Bierhefe mit Biertreber

Die Deganius Bierhefe mit Biertreber für Pferde ist ein schonend getrocknetes Ergänzungsfutter aus 40 Prozent Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae) gebunden an 60 Prozent Biertreber. Bierhefe enthält Biotin (Vitamin H, von dem im Schnitt 520 µg pro Kilo vorkommen) und weitere B-Vitamine, Zink, Kupfer, Eisen, ein wenig Selen und viele andere Mineralstoffe.

Teebaumöl

Teebaumöl

Wenn Hufhorn krümelig-pulverig wirkt und unangenehm riecht, dann ist es Zeit für ätherisches Teebaumöl. Bitte mehrmals wöchentlich pur auf schwarzbraune Stellen auftropfen. Nur äußerlich anwenden!

Lorbeeröl

Lorbeeröl für die Pflege des Pfedehufes

Lorbeeröl ist eine Wohltat für Hufe. Die äußerlichen Pflege damit fördert die Durchblutung des Kronsaums und kann daher das Wachstum der Hufe verbessern. Es wird mehrmals wöchentlich auf den Huf aufgetragen.

Bildquellen

  • elizabeth-arnold-schmiedin: Unbekannt, England 1935
  • Deganius Hufwohl: Deganius
  • Kieselgur: Deganius
  • Bierhefe mit Biertreber: Deganius
  • Ti-Baum-Öl: Deganius