Trick: Wie dem Pferd Medikamente geben?

und am 03.09.2023

Medikamente für Pferde

Wie kann ich meinem Pferd Medikamente verabreichen, damit es sie auch annimmt? Worauf muss ich achten? Ist ein Magenschleimhautschutz wichtig? Jeder Pferdehalter hat da so seine Tricks. Wir erzählen hier, was unsere Kunden sagen, was wir selbst für Erfahrungen gemacht haben und worauf man achten sollte.

Allgemein gehen wir davon aus, dass Pferde intakte Essinstinkte haben. Wir geben dem Pferd nichts zu fressen, was es nicht mag, denn das Pferd weiß selbst was es verträgt und was nicht. Mag das Pferd lieber Luzerne anstatt Esparsette, sollte darauf Rücksicht genommen werden.

Jetzt gibt es aber Situationen, bei denen das Pferd Medikamente vom Tierarzt benötigt. Was tun, wenn das Pferd Medikamente verweigert? Ein Beispiel: Ist der Magen des Pferdes zur Zeit gerade empfindlich, mag es keine magenbelastenden Substanzen: Es verweigert dann Wurmkuren, Schmerzmittel, Antibiotika, Schwefelpräparate, Ingwerwurzel, Teufelskrallenwurzel und weitere. Wie kann ich dann mein Pferd dazu bringen, solche Mittel trotzdem aufzunehmen?

Zuerst: Es sollte dem Pferd nur das gegeben werden, was wirklich zwingend notwendig ist. Zum Beispiel kann das ein vom Tierarzt verordnetes Mittel sein. Dann ist wichtig, dass man mit entsprechenden Tricks und einem guten Magenschutz arbeitet.

Es gibt Nahrungsmittel die den Geschmack von Medikamenten überdecken beziehungsweise neutralisieren. Wir nutzen dazu pflanzliches Öl, Apfelessig, Salz, Apfelsaft oder Apfelmus. Medikamente können damit vermengt und zum gewohnten Futter gemischt werden. Auch eingeweichte Cobs dienen manchmal dazu, den Pferden das Medikament schmackhaft zu machen.

Zusätzlich sollte bei Medikamentenverweigerung vorsichtshalber ein Magenschleimhautschutz zu den verordneten Medikamenten gegeben werden. Das können Flohsamen oder Leinsamen sein. Diese verzögern die Aufnahme des Medikamentes um circa 1,5 Stunden, was durchaus nicht immer ein Problem darstellt. Eventuell kann man die Samen auch einige Stunden später geben. Nur bei weiterem Bedarf werden ebenfalls magenberuhigende Kräuter hinzu gefüttert.

Bei Medikamentengabe sollte man das natürlich immer mit dem Tierarzt besprechen.

Bei Medikamentengabe den Pferdemagen gesund erhalten

Leinsamen und Flohsamenschalen

Flohsamenschalen

Leinsamen oder Flohsamenschalen sind zum Aufbau der Schleimhäute bestens geeignet. Sie werden gefüttert bei empfindlichen Magenschleimhäuten, manchmal auch zusammen mit Kräutern.

Ringelblume, Kamille, Süßholzwurzel, Schafgarbe

Ringelblumenblätter
Ringelblume, Kamille, Süßholzwurzel und Schafgarbe werden zur Beruhigung der Schleimhäute in Magen und Darm gefüttert. Die Pflanzen können kombiniert oder auch einzeln gegeben werden. Dazu immer Leinsamen oder Flohsamen reichen.

Süßholzwurzel nicht länger als vier Wochen geben. Bei Herzerkrankungen, Cushing oder Hufrehe bitte keine Süßholzwurzel füttern. Dann sollten lieber Kamille, Schafgarbe oder Ringelblume für mindestens sechs Wochen gegeben werden.

Bildquellen

  • medikamente: Ri Butov auf Pixabay
  • Flohsamen: Deganius
  • ringelblumenblaetter: Deganius