Hitzeempfindlichkeit bei Pferden

und

American Turf, Sieger Rennpferde mit Jockeys um 1900, Illustration

Sportpferde benötigen ausreichend Salz, Elektrolyte und entsprechende Kräuter, damit sie leistungsstark auf der Zielgeraden bleiben.

Hohe Temperaturen, starke Luftfeuchtigkeit und Wetterkapriolen können Pferde im Sommer schwächen. Damit wir als Hobby-, Wander-, Turnier-, Distanz- oder Militaryreiter auch bei Sommerhitze einen flotten Galopp hinlegen können, sollten wir Pferdhalter auf einiges achten. Wir erklären hier, wie wir dafür sorgen können, dass das Training gelingt und die Leistung weitgehend erhalten bleibt.

Wenn ein Pferd bei hohen sommerlichen Temperaturen geritten wird, viel schwitzt, wenig säuft und lange Zeit der Sonne ausgesetzt ist, wird es unterschiedliche Symptome der Dehydration (Austrocknung) zeigen. Wenn alle Wasserreserven im Körper aufgebraucht sind, kann das Pferd nicht mehr schwitzen und die Wärme staut sich im Körper.

Dies kann zu Symptomen führen, die wir als Reiter gleich erkennen können, wie zum Beispiel Kolik, Apathie, Leistungsverminderung oder Verdauungsproblemen. Der Puls wird schneller, ebenso die Atmung, die Körpertemperatur ist erhöht und die Schleimhäute verfärben sich.

Die Folgen von andauernder Hitze können schwerwiegend sein: Hitzschlag, Kreislaufversagen, Durchblutungsstörungen, Hufrehe, Kreuzverschlag und Organschäden von Lunge, Nieren, Herz sowie dem zentralen Nervensystem.

Worauf muss ich als Reiter achten?

Damit das Pferd bei Hitze und schwülem Wetter möglichst nicht an Erschöpfung beziehungsweise Überanstrengung leidet, kann man als Reiter schon Im Vorfeld sehr viel tun.

Vor einem Wanderritt, Distanzritt, Reitturnier, Pferderennen oder einem flotten Ausritt kann man dem Pferd schon eine Woche vor dem besagten Termin durchblutungsfördernde, herz- und kreislaufstärkende, magen- und darmentspannende Kräuter füttern, damit das Pferd gut durchhält und nicht zu stark überanstrengt wird.

Wenn man weiß, dass das Pferd zu Koliken, Herz-Kreislaufschwäche oder Durchblutungsstörungen neigt oder auch bei hochmotivierten, sportlich oder beruflich genutzten Pferden, hat sich eine entsprechende Kräuterfütterung im Vorfeld ebenfalls bewährt.

Genauso wichtig ist natürlich dem Wetter angepasstes Training, Trinkpausen und das regelmäßige Aufsuchen von Schattenplätzen zur Ruhepause.

Die Fütterung bei sommerlichen Temperaturen

Ideal sind Saftfutter, wie zum Beispiel Karotten, Äpfel, eingeweichtes Mash, eingeweichte Cobs aus Luzerne, Grascobs oder Esparsettencobs. Dazu gibt man etwas in Wasser aufgelöstes Punjabsalz. Es enthält circa drei Prozent Elektrolyte und 97 Prozent Natriumchlorid. Dazu kann man noch etwas Honig geben. Honig liefert schnell verfügbare Energie in Form von Glukose und Fructose, was dem Elektrolythaushalt helfen kann, schnell wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Bei handelsüblichen Elektrolyten ist darauf zu achten, dass sie in Wasser aufgelöst werden können. Sie werden in flüssiger Form schneller vom Körper aufgenommen. Auch frisches Gras liefert unterwegs schnell Feuchtigkeit. Gras enthält circa 90 Prozent Wasser und auch Elektrolyte.

Rezept für selbst hergestelltes Elektrolytgetränk

Idealerweise sollte man das Pferd bereits vor dem Ritt trinken lassen, damit es gut hydriert startet.

Pro 100 Kilo Körpergewicht einen Teelöffel Punjabsalz und einen Teelöffel Honig in circa einem Liter Wasser auflösen und dem Pferd vor und nach dem Ritt anbieten.

Der warme Elektrolyttrank kann auch genutzt werden, um Cobs einzuweichen.

Tipp: Elektrolytkonzentrat für unterwegs

Wer im Sommer längere Zeit mit dem Pferd unterwegs ist, kann morgens ein Elektrolytkonzentrat herstellen und es in einer kleinen Flasche im Rucksack mitführen. Das Rezept ist wie oben, außer dass man statt eines Liters Wasser zur Zubereitung maximal 100 Milliliter Wasser pro 100 Kilo Körpergewicht rechnet. Dieses Konzentrat lässt sich unterwegs problemlos mit weiterem Trinkwasser strecken. Durch den hohen Salzgehalt bleibt das Elektroyltkonzentrat über einige Tage keimfrei, daher ist es auch bei Wanderritten empfehlenswert.

Für das Elektrolytkonzentrat kann statt Wasser auch ein Tee aus Deganius Einzelkräutern verwendet werden.

Die Betreuung des Sportpferdes bei Hitze

Wenn das Pferd stark schwitzt, schnell atmet und die Leistung nachlässt, sollte unbedingt eine Pause im Schatten eingelegt werden. Dem Pferd sollte Wasser mit einem Elektrolyttrank angeboten werden. Die Pferdebeine können mit kühlem bis lauwarmem Wasser zehn Minuten abgespritzt werden. Dabei sollten die Pferdebeine von unten nach oben und von hinten nach vorne abgespritzt werden. Das Pferd niemals mit kaltem Wasser komplett abspritzen, dies kann zu Kreislaufversagen führen! Bei Hitze das Pferd nicht eindecken, denn die Hitze staut sich unter der übergelegten Decke. Auch sogenannte Schweißdecken sind ungeeignet! Empfehlenswert sind Kühldecken für Pferde. Auch eine Eispackung, ein Kühlpad oder ein feuchtes, kaltes Handtuch, kann dem Pferd zur Kühlung im Nacken aufgelegt werden.

Zeigt das Pferd bei Hitze Symptome, wie zum Beispiel ein stark geädertes Gesicht mit weit aufgerissenen Augen und Maul, schwere Erschöpfung, Koliksymptome, Krämpfe, Apathie, deutliche Leistungsschwäche, Taumeln oder eine Hautfalte, die sich nicht sofort glätten lässt, sollte auf der Stelle der Tierarzt gerufen werden.

Die Deganius Empfehlungen

Weißdorn

Weißdorn Kräuter getrocknet geschnitten

Wenn es warm und schwül wird, kann dem Pferd zur Stabilisierung von Herz und Kreislauf Weißdorn gegeben werden. Damit wird die Durchblutung des Körpers angeregt. Weißdorn ist das Mittel der Wahl für eine kräftige Herz-Kreislauf-Leistung. Weißdorn enthält natürlicherweise Flavonoide wie Quercetin und Procyanidine. In seltenen Fällen kann Weißdorn müde machen, dann wäre Mistel die richtige Wahl. Täglich sechs Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht füttern. Weißdorn kann dauerhaft gefüttert werden.

Mistel

Mistelkraut geschnitten

Die traditionelle Verwendung der Mistel ist die Stabilisierung des Kreislaufs und die Kräftigung des Herzens. Die Mistel wird besonders gerne gefüttert, wenn Pferde bei plötzlichem Wetterwechsel und Hitze stark abgeschlagen wirken. Mistel lässt die Pferde relativ schnell frisch wirken – schneller als Weißdorn. Die Pferde haben dann wieder mehr Energie zur Verfügung. Mistel enthält Viscotoxine und die sind in sehr kleinen Mengen gesundheitsfördernd für das Herz. Bitte nicht an Allergiker geben. Mistel sollte nicht dauerhaft gefüttert werden. Pro Tag sechs Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht geben, sechs Wochen lang. Maximal viermal pro Jahr geben.

Deganius Senior

Deganius Senior, Kräutermischung für Pferde

Deganius Senior vereint Löwenzahn, Hagebutte, Mistel, Weißdorn und Mariendistel in einer Kräutermischung. Zur Unterstützung der gesunden Herz- und Kreislauffunktion kann es regelmäßig gefüttert werden. Falls das Pferd ein Allergiker ist, lieber Weißdorn wählen. Täglich werden zehn Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht gegeben, circa sechs Wochen lang. Maximal viermal pro Jahr füttern.

Einzelkräuter Schafgarbe, Pfefferminze, Gänsefingerkraut, Kamille

SchafgarbePfefferminzblätterGänsefingerkrautKamille

Zur Darmpflege bei Hitze und schwülem Wetter: Bei Spannungen im Bauchbereich können Schafgarbe, Pfefferminze, Gänsefingerkraut oder Kamille gefüttert werden. Auch im Vorfeld können diese Kräuter gegeben werden. Diese Pflanzen sind sehr gut verdauungsfördernd und entspannen den Magen-Darm-Trakt bei Hitze. Zusätzlich werden Weißdorn, Mistel oder Deganius Senior gegeben. Täglich sechs Gramm Einzelkraut pro 100 Kilo Körpergewicht füttern, circa sechs Wochen lang.

Punjab Salzeckstein, Punjab Salz gemahlen

Punjab-Salz gemahlenPunjab Salzleckstein

Als Beigabe zum Kraftfutter ist loses, gemahlenes Punjabsalz im Sommer bestens geeignet. Es enthält circa drei Prozent Elektrolyte, darunter Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen und 97 Prozent Natriumchlorid. Das Salz wird in Wasser aufgelöst zum Trinken gegeben. Salziges Futter schmeckt Pferden richtig gut, man kann ihnen Cobs oder Hafer mit Salzwasser noch schmackhafter machen und sie so mit Elektrolyten versorgen.

Täglich circa zwei bis vier Gramm loses Punjab Salz pro 100 Kilo Körpergewicht füttern, je nach Außentemperatur und Belastung. Der leckere Punjab-Salzleckstein sollte auf der Weide und im Stall immer zur freien Verfügung stehen. Punjabsalz enthält so gut wie kein Jod! Bei Fragen hierzu beraten wir gerne.

Deganius Selen 50

Deganius Selen 50

Bei schwül-heißem Wetter kann Selenmangel eine Herzschwäche verstärken. Dann sollte Selen gezielt ergänzt werden. Eine Blutuntersuchung durch den Tierarzt kann hier Klarheit schaffen Wenn schon ein Basis-Mineralfutter oder ein Salzleckstein mit zugesetztem Selen gefüttert wird, benötigt das Pferd üblicherweise keine weitere Ergänzung. Von Deganius Selen werden täglich sechs Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht gefüttert, circa vier Wochen lang.

Seetang Ascophyllum Nodosum

Seetang

Die Unterfunktion der Schilddrüse kann die Herzleistung beeinträchtigen. Bei Hitze kann das fatale Folgen haben. Wer kein Basismineralfutter oder einen Salzleckstein mit zugesetztem Jod füttert, sollte an die Gabe von jodhaltigem Seetang denken, damit die Schilddrüse gesund bleibt. Denn Deutschland ist überwiegend Jodmangelgebiet, außer in Meeresnähe. Täglich 0,5 Gramm Seetang pro 100 Kilo Körpergewicht dauerhaft füttern. Als Alternative: zweimal jährlich sechs Gramm Seetang pro 100 Kilo Körpergewicht am Tag füttern, vier Wochen lang. Die Kombination mit Zink und Selen gilt als ideal, da der Körper das Jod dann besonders gut umsetzen kann.

Bildquellen

  • rennpferde-mit-jockeys-american-turf-illustration: No-longer-here auf Pixabay
  • Weißdorn getrocknet geschnitten: Deganius
  • schafgarbenkraut: Deganius
  • Pfefferminzblätter: Deganius
  • Gänsefingerkraut: Deganius
  • Kamillenblueten: Deganius
  • punjab-salz-gemahlen: Deganius
  • Punjab Salzleckstein: Deganius
  • Deganius Selen 50: Deganius
  • Seetang: Deganius