Im Winter die Atemwege der Pferde stärken – worauf bei der Kräuterfütterung achten?
Wussten Sie schon? Die Pferdelunge besteht aus 750 Millionen Lungenbläschen (Alveolen), deren Oberfläche ungefähr der Fläche eines Fußballfeldes entspricht. Dieses großartige Organ sollte gut gepflegt werden, damit das Pferd leistungsfähig bleibt. Denn wenn die Atmung beeinträchtigt ist, wird der Körper des Pferdes nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt und eine allgemeine körperliche Schwäche kann sich zeigen. Auch das Riechvermögen kann eingeschränkt sein! Pferde nutzen ihren Geruchssinn ja im Alltag sehr intensiv, um ihre Umwelt zu erkunden und zu verstehen. Sie können ein sehr gutes Geruchsgedächtnis entwickeln, um sich an den Geruch von Menschen, spezielles Futter 😋 oder Medikamente 🤢 zu erinnern.
Auslöser für Atemwegserkrankungen
Die Ursachen für Atemwegsprobleme können unterschiedlicher Natur sein: Zum Beispiel Viren, die die Schleimhäute irritieren und das Nervengewebe der Atemwege reizen (etwa bei Influenza- oder Herpesviren). Auf geschädigten Schleimhäuten siedeln sich manchmal Bakterien an und dadurch entsteht eine bakterielle Atemwegsinfektion. Auch Pilzsporen, Gräser-, Baum- oder Blütenpollen im Heu oder in der Luft können die Atemwege reizen. Darüber hinaus kann eine hohe Konzentration von Feinstaub die Atmung der Pferde beeinträchtigen, besonders in Boxen und geschlossenen Ställen. Die häufige Gabe von Cortison oder Antibiotika kann das Immunsystem des Pferdes schwächen und damit Atemwegsinfekte fördern. Matratzeneinstreu kann reizend wirken, wenn Ammoniakgase in der Stallluft schweben. Manchmal befinden sich auch Bakteriengifte (Endotoxine) im Stall, die Husten auslösen können. Bei Herzerkrankungen können Pferde auch husten, ohne dass ein Infekt vorliegt, dann sollte das Herz behandelt werden. In seltenen Fällen können Lungenwürmer zu Husten führen und das Pferd benötigt dann ein Antiwurmmittel vom Tierarzt.
Was kann ich selbst tun um die Atemwege des Pferdes zu unterstützen?
Gleich vorab: Durch Training lassen sich beim Pferd Lungenschäden nicht beseitigen. Wenn das Pferd schon drei Tage hustet, sollte unbedingt ein Tierarzt gerufen werden, da der Husten sonst schnell chronisch werden kann.
Wer sein Pferd regelmäßig und rechtzeitig mit Kräutern unterstützt, kann es gesund erhalten und ihm dadurch Krankheit und folgende teure Klinikaufenthalte ersparen. Man selbst hat außerdem weniger Stress und Sorgen und mehr Freude beim Zusammensein mit dem geliebten Freund.
Bei chronischen Atemwegserkrankungen können dem Pferd dauerhaft Kräuter gefüttert werden, die auf die Atemwege abgestimmt sind. Dann wird circa alle sechs bis acht Wochen die Kräutermischung gewechselt um einen neuen postiven Anreiz im Körper des Pferdes zu setzen. Das ist keine Therapie, sondern dient der Unterstützung.
Zum Glück sind Pferde Kräuterliebhaber! Das macht die Sache einfacher für uns Pferdehalter. Deshalb nun die Empfehlungen für die Atemwege im Winter:
Deganius Atemwohl
Kräutermischung mit Dillsamen, Vogelknöterich, Fenchel, Oreganum und Eibischblättern. Die enthaltenen Kräuter beinhalten von Natur aus Kieselsäure, ätherische Öle, Schleimstoffe und Chlorophyll, sie schmecken mild und angenehm. Einmal täglich zehn Gramm Atemwohl pro 100 kg Körpergewicht geben, insgesamt circa sechs Wochen lang.
Deganius Atemwohl Zwei
Kräuterkomposition für gesunde Atemwege. Bei Feinstaub- beziehungsweise Heustaubempfindlichkeit und Allergien besonders zu empfehlen. Enthält Knoblauch, Schafgarbe, Eibisch, Pfefferminze und Eukalyptus. Diese Kräutermischung enthält natürlicherweise antibakterielle Stoffe, Schwefel, Schleimstoffe, ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Chlorophyll. Verbessert die Sauerstoffversorgung der Pferde. Schmeckt sehr intensiv: Bitte pro Tag 10 Gramm pro 100 kg Körpergewicht füttern. Circa sechs Wochen geben. Für Pferde mit chronischen Atemwegserkrankungen sehr gut zur Abwechslung mit Deganius Atemwohl.
Süßholzwurzel
Traditionsgemäß wird die Süßholzwurzel zur Unterstützung der Atemwege gegeben, insbesondere, wenn Pferde auf Feinstaub oder Pollen sensibel reagieren. Diese Wurzel enthält unter anderem Glycyrrhizin, Flavonoide, Cumarin, ätherische Öle und Polysaccharide. Täglich bitte sechs Gramm pro 100 kg Körpergewicht füttern. Die Süßholzwurzel sollte keinesfalls dauerhaft gegeben werden, sondern nur bei Bedarf (circa ein- bis viermal pro Jahr, jeweils vier Wochen lang).
Bitte beachten: Bei Herzerkrankungen, Herzschwäche oder dem sogenannten Altersherz, sollte keine Süßholzwurzel eingesetzt werden, da es diese Erkrankungen verschlechtern kann. Auch bei Cushing oder Hufrehe sollte die Süßholzwurzel gemieden werden.
Knoblauch
Antibakterielle Knolle für die Atemwege. Enthält viel Schwefel für gesunde Atmung. Pro Tag sechs Gramm Knoblauch pro 100 kg Körpergewicht geben, circa sechs Wochen lang. Kann kombiniert werden mit Deganius Atemwohl oder mit Deganius Einzelkräutern.
Eukalyptusöl
Eukalyptusöl verbessert die Sauerstoffversorgung des Pferdes. In das gewohnte Kraftfutter drei bis fünf Tropfen ätherisches Eukalyptusöl geben, je nach Größe des Pferdes. Das Futter sollte dann gut umgerührt und auch mit etwas Wasser angefeuchtet werden. Ätherisches Eukalyptusöl ist stark konzentriert, darum bitte vorsichtig und tropfenweise einsetzen.
Schwarzkümmelöl
Kaltgepresstes Schwarzkümmelöl kann zur Stärkung der Atemwege gefüttert werden. Gut geeignet bei Feinstaubbelastung bzw. Heustaubempfindlichkeit im Winter. Pro Tag vier ml pro 100 kg Körpergewicht füttern für mehrere Wochen oder Monate. Sollte mit Kräutermischungen kombiniert werden, denn die alleinige Gabe des Schwarzkümmelöls ist in vielen Fällen nicht ausreichend.