Bitterstoffhaltige Kräuter an Pferde füttern – wann macht das Sinn?

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Schafgarbe stärkt Magen und Atemwege der Pferde

Über Bitterstoffe in Pflanzen wird oft gesprochen. So sagt der Volksmund: „Bitter im Mund, Magen gesund“. Überlieferte bitterstoffhaltige traditionelle Hausmittel gibt es viele, für die Magen-, Leber- und Gallegesundheit und zur allgemeinen Kräftigung des Körpers. Aber was genau sind Bitterstoffe, und was bewirken sie im Körper unseres Pferdes?

Bitterstoffe sind natürlich vorkommende Stoffe in Pflanzen, die bitter schmecken. Sie können an den Bitter- Rezeptoren der Zunge den bitteren Geschmack auslösen. Dabei werden nicht nur die Speicheldrüsen angeregt, sondern auch der Lungen-Magen-Nerv. Ebenfalls wird die Gallen- und Magensaftsekretion gesteigert. Deshalb werden bitterstoffhaltige Kräuter angewandt bei Apettitmangel, bei Blähungen, ungünstigen Leberwerten, Leberentzündungen, Störungen im Fettstoffwechsel (metabolische Fettleber), überstarken Fressgelüsten, Fettunverträglichkeit, Magensäuremangel und bei Magenschwäche.

Für Pferde sind bitterstoffhaltige Kräuter eine Bereicherung in der Ernährung. Sie stärken die Verdauung, fördern die körpereigenen Entgiftungsprozesse, bringen die Verdauungssäfte ins Fließen und erhalten so die Gesundheit. Der Gallenfluss wird angeregt und dies sorgt für eine bessere Entgiftung über den Darm. Somit werden die Nieren entlastet, Entgiftungsenzyme in der Leber werden aktiviert und der Transport und die Ausscheidung von Giftstoffen wird angeregt.

Unterschiedliche Bitterstoffklassen der Kräuter

Bei den Bitterkräutern gibt es unterschiedliche Klassen, die entsprechend angewendet werden können. An den Klassen kann man erkennen, dass Bitterkräuter nicht gleich Bitterkräuter sind. Die unten aufgeführten Klassen tragen den Namen „Amara“, lateinisch „die Bittere“.

  • Pure Bitterkräuter (Amara pura) sind Leber- und Galle unterstützend, zum Beispiel Löwenzahn oder Mariendistel. Zur Kräftigung des Magens werden sie ebenfalls empfohlen.

  • Ätherische Öle enthaltende Bitterstoffkräuter (Amara aromatica) – zu ihnen gehören etwa Fenchel oder Schafgarbe – sind entschleimend, antiviral und antimkrobiell. Für schwache Atemwege und bei empfindlichem Magen sind sie sehr zu empfehlen.

  • Scharfstoffhaltige Bitterkräuter (Amara acria) sind stoffwechsel- und kreislaufanregend. Ingwerwurzel wäre hier zu nennen.

  • Gerbstoffhaltige Bitterkräuter (Amara adstringentia) sind zusammenziehend, Schleimhaut- und hautberuhigend sowie austrocknend. Dazu gehören Odermennig, Andorn, Benediktenkraut und weitere.

  • Schleimstoffhaltige Bitterkräuter wie Isländisch Moos (Amara mucilaginosa) sind Haut- und schleimhautberuhigend und nicht austrocknend.

  • Mineralsalzhaltige Bitterkräuter (Amara Salina) enthalten reichlich Mineralien, zum Beispiel Löwenzahn ist hier zu nennen.

Worauf sollte bei der Fütterung geachtet werden?

Bitterstoffe können mit Wasser gut extrahiert werden. Man kann Bitterstoffzubereitungen pur zum Futter geben, in kaltem Wasser mit Cobs oder Hafer einweichen oder als Tee reichen. Längeres Kochen sollte vermieden werden, denn sonst nimmt der Bitterwert ab.

Bitte beachten: Bei zu viel Bildung von Magensäure (zum Beispiel bei Magenschleimhautentzündung) sollten bitterhaltige Kräuter nur in sehr kleinen Mengen gefüttert werden. Als wohltuende Ergänzung zum Futter dienen bei zu viel Magensäure Flohsamenschalen, Kamille, Ringelblume, Süßholzwurzel und Schafgarbe, wie in Deganius Magenzart enthalten.

Die Deganius Empfehlungen

Deganius Magen&Darm

Deganius Magen&Darm

Diese ausgewogene Kräutermischung enthält Bitterstoffe und Gerbstoffe zur Stärkung des Magens. Verdauungssäfte kommen ins Fließen und regen die aktive Verdauung an. Der Gallesaftfluss von der Leber zum Darm wird gefördert und Schadstoffe können leichter abtransportiert werden. Gesundheitsfördernde enzymatische Prozesse der Leber werden durch die Bitterstoffe unterstützt.

Löwenzahn

Zur Magenstärkung ist Löwenzahn hervorragend geeignet, dank enthaltener Bitterstoffe. Auch der Gallensaftfluss wird angeregt. Der in der Leber produzierte Gallensaft dient der Fettverdauung und sorgt für guten Abtransport von unerwünschten Stoffen über den Darm.

Mariendistel

Mariendistel dient der Förderung der Verdauung und zur Unterstützung der Lebergesundheit. Körpereigene Entgiftungsprozesse werden angeregt. Zu empfehlen bei schlechten Leberwerten.

Schafgarbe, Fenchel

Schafgarbe Fenchelsamen

Schafgarbe und Fenchel enthalten kleine Mengen Bitterstoffe zur Unterstützung der Verdauung. Dank der ebenfalls enthaltenen beruhigenden ätherischen Öle sind sie bei empfindlichem Magen sehr zu empfehlen, zum Beispiel bei gereizten Magenschleimhäuten.

Andorn, Benediktenkraut, Odermennig

AndornkrautBenediktenkrautOdermennig

Andorn, Benediktenkraut und Odermennig sind typische Bitterkräuter zur Anregung der Verdauungssäfte. Zur Kräftigung der Verdauungsorgane bestens geeignet.

Bildquellen

  • Schafgarbe auf der Pferdekoppel: Deganius
  • Deganius Magen&Darm: Deganius
  • Löwenzahnkraut: Deganius
  • Mariendistel: Deganius
  • schafgarbenkraut: Deganius
  • fenchel: Deganius
  • Benediktenkraut: Deganius
  • odermennig: Deganius