Der Deganius Blog

So schön sieht Leinsamen aus, wenn er als Flachs blüht.

Ganze Samen sind regelrechte Kraftpakete aus der Natur. Sie Pferden zu füttern hat viele Vorteile für unsere Freunde. Gerade zur Winterzeit können Samen die Pferdegesundheit bestens unterstützen und das Futter der Pferde aufwerten. Sie enthalten Omega-3- und -6-Fettsäuren, hochwertiges fettes Öl, Proteine, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe in natürlicher Form. Sie eignen sich hervorragend für alte, dünne oder in der Rekonvaleszens befindliche Pferde. Sehr hoch im Training stehende, leistungsorientierte Pferde benötigen Samen als Energieträger im Ausdauersport. Des Weiteren sind Samen im Fellwechsel und für die gesunde Haut eine Wohltat.

Welche Vorteile haben ganze Samen?

Im Gegensatz zu gemahlenen oder gepressten Samen, haben ganze Samen viele Vorteile für Pferde. Das fette Öl im ganzen Samen kann nicht so schnell ranzig werden, denn die Samenhülle ummantelt den Samen so, dass kein Sauerstoff in das Innere des Samens eindringt. Öle aus gepressten oder gemahlenen Samen müssen zügig verbraucht werden, da sie sonst schnell ranzig und damit für Pferde ungesund werden. Außerdem bleiben bei trockener Lagerung die Vitamine und Mineralstoffe unverändert im ganzen Samen erhalten. Weil ganze Samen naturbelassen sind, sind sie auch für futtersensible Pferde geeignet, da sie keine unbekannten Zusatzstoffe enthalten.

Stimmt es, dass Pferde Öle und deshalb auch Samen nicht verdauen können?

Da Samen Öle enthalten, wird immer wieder behauptet, dass auch das darin enthaltene Öl nicht verdaut werden kann. Was ist an dieser Aussage wahr? Richtig ist, dass kleine Mengen Öl (auch das Öl in den Samen) von Pferden verdaut werden können, große Mengen hingegen nicht. Das liegt daran, dass Pferde keine Gallenblase zur Fettverdauung besitzen. Jedoch werden in der Leber kleine Mengen Gallensaft gebildet, die dann zur Fettverdauung zur Verfügung stehen. Es gibt in der Literatur unterschiedliche Angaben über die zu verfütternde Menge Samen beziehungsweise Öl. Wir von Deganius empfehlen bei reinem Öl maximal zehn Milliliter Öl pro 100 Kilo Körpergewicht und Tag zu füttern. Bei ganzen Samen kann man täglich bis zu 20 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht geben.

Wann zusätzliches Protein aus Samen füttern?

Manche Pferde benötigen eine zusätzliche Gabe Protein (Eiweiß). Dazu gehören Ausdauersportler unter den Pferden, trächtige und stillende Stuten, Fohlen und alte Pferde. Die in ganzen Samen enthaltenen Proteine werden vom Organismus beonders gut aufgenommen, da sie aus vielen unterschiedlichen Aminosäuren zusammengesetzt sind.

Auf welche Weise werden ganze Samen richtig gefüttert?

Ganze Samen werden üblicherweise über Nacht in kaltes Wasser eingeweicht, damit sie entsprechend weich verfüttert werden können. So werden sie besser verdaut und die Inhaltsstoffe werden gut vom Körper aufgenommen. Das Einweichwasser wird nicht weggeschüttet, sondern ebenfalls gefüttert. Wenn es schnell gehen soll, kann man Samen mit kochend heißem Wasser übergießen, 30 Minuten ziehen lassen und dann die Samen samt Wasser unter das gewohnte Futter mischen. Wer einen Mixer oder eine Samenmühle zu Hause hat, kann die Samen auch fein mahlen und sich einen Vorrat für maximal vier Wochen zulegen. In dieser Zeit wird das darin enthaltene fette Öl auch nicht ranzig. Samen können auch zusammen mit Cobs oder Hafer über Nacht in Wasser eingeweicht werden.

Woran kann ich erkennen, dass Pferde ganze Samen verdauen?

Erkennen kann man die optimale Verdauung der Samen an den Pferdäpfeln. Sind im Kot der Pferde noch ganze Samen zu sehen, muss die Art und Weise der Fütterung überdacht werden. Denn dann wurden die Samen nicht richtig verdaut. Eventuell müssen die Samen dann sehr fein vermahlen angeboten werden oder man weicht sie über Nacht mit kochend heißem Wasser ein. Wenn keine ganze Samen in den Pferdeäpfeln zu erkennen sind, hat das Pferd die Samen gut verdaut.

Dürfen leicht erregbare oder temperamentvolle Pferde Samen erhalten?

Ja, dürfen sie. Das enthaltene Protein und fette Öl aus den Samen erregt die Pferde nicht in übermäßiger Weise. Pferde werden durch Samen nicht aufgeputscht, wenn man die entsprechende Menge füttert. Es ist also nicht mit einer Hafergabe zu vergleichen, auf die manche Pferde ja mit stark reagieren und dann nicht mehr handelbar sind.

Die Deganius Empfehlungen:

Leinsamen

Der Klassiker unter den Samen: Leinsamen. Er enthält hohe Mengen Omega-3-Fettsäuren, Vitamine, Spurenelelemente, Mineralstoffe und Proteine. Lensamen enthält viele Schleimstoffe, die gut zu empfindlichen Magen-Darm-Schleimhäute sind. Auch der Selengehalt ist relativ hoch, im Gegensatz zu anderen Samen. Leinsamen enthalten Phytoöstrogene – für hengstige Wallache und flippige Hengste als Ausgleich bei zu hohem Testosteronspiegel geeignet, zusammen mit östrogenhaltigen Kräutern und/oder östrogenhaltigen Luzernecobs.

Hanfsamen

Hanfsamen enthalten Omega-3- und -6-Fettsäuren. Dazu viele Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Protein ist ebenfalls ausreichend vorhanden. Diese Samen schmecken lecker und sind im Gegensatz zu anderen Samen relativ weich. Manche Pferde verdauen sie daher auch uneingeweicht. Das kann man im Kot der Pferde sehen.

Dillsamen

Dillsamen enthalten nur wenig fettes Öl und Protein, dafür um so mehr Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Die darin enthaltenen ätherischen Öle dienen der Entspannung des Magen-Darm-Traktes. Für die Atemwege sind die ätherischen Öle befreiend.

Bockshornkleesamen

Bockshornkleesamen enthalten unter anderem fettes Öl, Proteine, Schleimstoffe, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und ätherische Öle. Bockshornkleesamen werden zur Verdauungsförderung und für guten Appetit gefüttert. Sie sind sehr hart, deswegen sollte man sie grundsätzlich gut einweichen oder fein mahlen.

Kürbiskerne

Auch Kürbiskerne enthalten hochwertiges Protein, fettes Öl, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Zur Erhaltung einer gesunden Blase, kann man diese Samen sehr empfehlen. Wenn Pferde zu starker Verwurmung neigen, wird zwischendurch immer wieder mal eine Handvoll Kürbiskerne zum Futter gegeben, etwa zehn Tage lang. Dies dient nicht der Entwurmung, trägt jedoch zu einem ungemütlichen Magen-Darm-Klima für Würmer bei.

Hagebutten mit Samen

Hagebuttenfrüchte enthalten ganze Samen. Diese Samen enthalten jede Menge Omega-3-Fettsäuren. Und wie alle anderen Samen ebenfalls fettes Öl, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Für mobile Gelenke und zur Stärkung des Immunsystems werden Hagebutten mit Samen gegeben.