Zelte für die Heulagerung auf der Koppel
Wir haben eine windgeschützte Winterkoppel, auf der gerade unsere Pferde stehen. Bisher hatten wir ein einziges Heuzelt, mit dem Nachteil, dass wir uns mitten im Winter unter manchmal recht abenteuerlichen Umständen (ein auf blankem Eis rutschender Traktor ist kein Spaß mehr) wieder mit neuem Heu eindecken mussten. Jetzt haben wir ein zweites gebaut, nun können wir uns ein Mal im Herbst Heu liefern lassen und kommen damit bis ins Frühjahr. Beim Selbstbau der Dinger haben wir unsere eigenen Erfahrungen gemacht, bei Interesse können wir gerne Tipps geben.
Das grüne Zelt hinten ist das neuere, es bedeckt eine Grundfläche von 4 x 5 Meter (heute hätten wir lieber 4 x 6 Meter). Es fasst acht Rundballen. Damit kommen wir mit unseren beiden Pferden gerade so über den Winter.
Pro Heuzelt benötigen wir
- Für die Eckstreben vier etwa 2 Meter lange Vierkanthölzer 9 x 9 cm
- Jedes der Vierkanthölzer ist oben mit einem Pfostenträger U-Form mit Steindolle verschraubt. Die Steindolle lässt sich durch die Öse im Dach führen und darüber wird dann eine Seilschlinge gelegt, die mit dem Spanngurt gehalten wird.
- Im Fußbereich sitzt jedes der Vierkanthölzer in einer Einschlagbodenhülse mit Spitze. Das war nicht unbedingt die beste Idee, weil zwei Bodenhülsen sind uns über die Jahre hinweg abgerissen. Wahrscheinlich ist auch da eine Steindolle besser, die einfach in den Boden gegraben wird.
- Im Zentrum steht eine höhenverstellbare Baustütze, auf die wir oben einen Pfostenträger mit Steindolle geschweißt haben.
- Das Dach haben wir uns aus schwerer Lkw-Plane fertigen lassen. Es ist ein Pavillon-Dach mit Neigung und Ösen an den vier Ecken und einer Öse in der Mitte. Außerdem hat es Seitenschützen mit Befestigungsringen zum Einhängen von Seitenwänden.
- Die Vierkanthölzer sind über Spanngurte mit Schwerlast-Bodenankern verbunden. Wir haben sogenannte Schlaganker verwendet. Bodenanker bekommt man am besten und günstigsten bei Ausrüstern für den Weinbau. Dort kann man sich auch gut beraten lassen.
- Den Boden bedeckten wir mit Kunststoffpaletten. Sie sind zwar nicht ganz billig, halten dafür aber ewig.
Erfahrungen
Die Heuzelte sind erstaunlich stabil und haben viele Stürme überstanden. Nur zwei Mal sind sie bei extrem starkem Schneefall mit anschließendem Regen unter der Schneelast zusammengebrochen. Dabei ist jeweils nur ein Spanngurt gerissen, der Schaden war also problemlos verschmerzbar. Wir schätzen die Haltbarkeit auf etwa 20 und mehr Jahre.
Später haben wir uns für das größere und neuere Heuzelt noch Seitenwände zum Einhängen fertigen lassen. Die auf der Rückseite hat ein Netzfenster für die gute Belüftung, die auf der Vorderseite ein Tor zum Hochrollen.
Bildquellen
- Heuzelte: Deganius